Geschichte von Haus Reck
Bevor Haus Reck errichtet wurde, gab es im Ort ganze zehn Burgmannshöfe, die die Region bewirtschaften und schützten. Zu Beginn des 12.
Jahrhunderts wurde im Ort die erste Burg errichtet. Bauherren waren die Grafen von Altena. Wie gross die Burg war, ist heute aber nicht mehr bekannt.
Da der Ort strategisch wichtig war, wurde die Burg als Grenzfeste immer wieder ausgebaut und erweitert. Die hier untergebrachten Burgmannen
stammten unter anderem aus dem im 14. Jahrhundert errichteten Haus Reck. Zwar stellte die Familie von Reck unter anderem die bedeutsamen Drosten
von Unna, das Gebäude selber hatte gegenüber der nahe gelegenen Grafenburg aber keine grössere Bedeutung.
Ein Konkurs führte dazu, dass Haus Reck mitsamt 49 Höfen und Kotten im Jahr 1774 versteigert werden musste. Erst 1787 fand sich ein Käufer, dessen
Ehefrau der Familie von Reck entstammte. Dadurch konnte das Haus der Familie erhalten werden. Das währte allerdings nur gute 30 Jahre, ehe der
Freiherr von Syberg zu Busch das mittlerweile 308 Morgen grosse Landgut kaufte. Seine Nachfahren nahmen erhebliche Umbaumaßnahmen am Haus vor.
Vor allem das Herrenhaus und der Wehrturm wurden völlig neu gestaltet. Noch heute befindet sich Haus Reck in privatem Besitz und kann deshalb nicht
besichtigt werden.
(rh)
Untrennbar mit der Entwicklung Kamens ist die Geschichte der dortigen Burgmannshöfe verbunden. Es gab mindestens zehn nachweisbare
Burgmannshöfe in der Stadt Kamen, die von Gräben und Wällen umgeben, zum Schutz des Ortes errichtet wurden. Es gibt wohl keine Stadt auf dem
Gebiet der ehemaligen Grafschaft Mark, die mehr Burgmannshöfe besaß als Kamen. Die östlich von Osnabrück gelegene Stadt Quakenbrück ist auch eine
bedeutende Stadt gewesen, die sich heute noch ihrer mittelalterlichen Bedeutung mit Stolz bewußt ist. Sie nennt sich daher heute offiziell
"Burgmannsstadt Quakenbrück", obwohl sie nur vier Burgmannshöfe besaß.
Eine Ansiedlung mit dem Namen Kamen wird um 1050 im "Urbar C" (Besitztumsverzeichnis) der Abtei Werden (bei Essen) genannt, jedoch muß die Pfarrei
Kamen mit den sechs zugehörigen Bauerschaften schon älter gewesen sein. An der Stelle der heutigen Pauluskirche, deren grüner Sandsteinturm noch
aus dem 12. Jahrhundert stammt, scheint zuvor eine Holzkirche gestanden zu haben.
Zu Beginn des 12. Jahrhunderts ließen sich die damaligen Landesherren, die Grafen von Altena, westlich an der heutigen Pauluskirche eine Grafenburg
als befestigten Residenzsitz errichten, wie später auch in Mark bei Hamm. Über die Größe und die Beschaffenheit der Grafenburg ist heute nichts mehr
überliefert. Da sich die Landesherren seit 1225 "Grafen von der Mark" nannten, hieß ihr Territorium entsprechend "Grafschaft Mark". Die Kölner
Erzbischöfe erhoben ebenfalls Anspruch auf die Landesherrschaft, von daher erhielten solche Stützpunkte besondere machtpolitische Bedeutung. Kamen
wurde so, da es an einem passierbaren Sesekeübergang lag, zu einer Grenzfeste gegen das kölnische Machtstreben.
Aus diesem militärischen Interesse heraus, aber auch zur Organisation der Landesherrschaft, siedelten die Grafen ihre Dienstleute im unmittelbaren
Bereich ihrer Residenzburgen an. Es ist zu vermuten, daß diese "Burgmannen" aus der jeweiligen näheren Umgebung zusammengezogen wurden. Für die
Kamener Burg kamen sie u.a. von Haus Böing, Haus Reck, aus Westick, Heeren usw. Die Burgmannen siedelten im Laufe der Zeit in einem inneren und
einem äußeren Ring um den aus Grafenburg und Kirche bestehenden Siedlungskern. Ihre Höfe bestanden aus großen, festen Häusern, die mit viel
Umland versehen und von Gräben, Erdwällen und Holzpalisaden geschützt waren.
Die Burgmannen zählten zu den Ministerialen der Grafen von Altena/Mark, d.h. ihnen unterlag die Hofhaltung, Verwaltung und sie wurden zu
Verteidigungs- und Kriegsdiensten hergezogen. Zum Teil waren sie auch für die Abhaltung der "Gerichtstage" in der Stadt verantwortlich. Aus den
Ministerialen entstand zum Teil der niedere Adel. Für diese Leistungen und Dienste erhielten sie ein Dienstgut oder Lehen, über das sie dann im Laufe der
Zeit frei verfügen und es vererben konnten. Bis ins 19. Jahrhundert hinein behielten die Burgmannshöfe ihre adeligen Freiheit von allen städtischen
Lasten, auch wenn sie schon in den Besitz bürgerlicher Familien gelangt waren.
Den Wachstumsphasen des mittelalterlichen Stadtgebietes entsprechend, lassen sich zwei Bauperioden der Burgmannshöfe unterscheiden:
Um den Siedlungskern mit Grafenburg und Severinskirche (der heutigen Pauluskirche) errichtete man westlich den Westerholtschen und den
Cappenberger Hof, im Norden den Akenschokenhof (Areal heute Willy-Brandt-Platz) und im Osten die "Trippenburg", deren genaue Lage nur noch
ungefähr zu erschließen ist (Burgstraße!). Den Abschluß bildete im Süden an der Seseke der Hanenhof. Diese Höfe wurden im 12. und 13. Jahrhundert
gebaut und da man sie am Rande der damaligen Ortsbegrenzung anlegte, zusätzlich mit Gräben, Wällen und Palisaden befestigt.
Während der weiteren Entwicklungsphasen dehnte sich die Siedlung nach Westen, Norden und Osten aus. Der Ort, nun mit Stadtrechten versehen,
wurde mit einer Mauer und einem doppelten Grabensystem befestigt. Die südliche Begrenzung blieb die Seseke, die man zu diesem Zweck näher an die
Siedlung heranführte und schon begradigte. Anhand der alten Straßennamen "Westen-", "Osten-" und "Nordenmauer" kann man den damaligen
Mauerverlauf nachvollziehen. Ein kleiner Rest der Ostenmauer ist heute noch vorhanden. Ein Stadtgrundriß ist Art "Geschichtsbuch", aus dem sich heute
noch die Entwicklung einer Stadt ablesen läßt.
Während dieser Ortserweiterung entstanden beiderseits der Weststraße der Galenhof sowie der Edelkirchenhof (auch Haringhof genannt). Daran schloß
sich nördlich der Reckhof (oder Pallandscher Hof), östlich davon eine nicht genau zu lokalisierende "Bohlenburg" an. Den Abschluß bildete der Reck-zu-
Reck-Hof (auch Vogelhof; heute Karstadtgelände). Auch diese fünf Burgmannshöfe waren großflächig angelegt und hatten Wassergräben, Erdwälle und
Palisaden. Auffallend ist, daß alle Höfe in einer Nähe früherer oder späterer Stadttore angelegt wurden. Die Namen dieser Höfe wechselten zumeist bei
einem Besitzerwechsel. Der Galenhof scheint von allen der größte und am besten befestigte gewesen zu sein. Seine Gräben und Wälle wurden erst 1898
eingeebnet. er ist der einzige, heute noch erhaltene Burgmannshof in Kamen.
(Quelle: www.stadt-kamen.de)
Nach meinen Informationen ist eine
Besichtigung von Haus Reck leider
nicht möglich, eventuell aber zumindest eine Außenbesichtigung von der öffentlichen Straße aus.
Zu Haus Reck liegen mir noch keine Informationen zu einem
Hotel vor.
Im Objekt ist keine
Gastronomie vorhanden oder mir liegen
keine Informationen über ein mögliches
Bistro,
Café oder
Restaurant vor.
Zu Haus Reck liegen mir keine Details zu einem
Standesamt vor.
Zu einer
Kirche oder
Kapelle direkt auf dem Gelände liegen mir keine Informationen vor.
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