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Geschichte von Schloss Hohenschwangau


Alternative Bezeichnung:

Burg Schwanstein

Dem Bau von Schloss Hohenschwangau ging eine Burg voraus, die im 12. Jahrhundert als Burg Schwanstein bekannt war. Sie war Familiensitz der Edlen von Schwangau, einem kleinen Adelsgeschlecht, das bald ausstarb. Viel ist über Burg Schwanstein nicht bekannt. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte sie mehrfach den Besitzer, wurde aber nicht gut gepflegt und verfiel deshalb schnell. Zwar wurde diese Vorläuferburg von Schloss Hohenschwangau wieder aufgebaut, bald darauf aber auch wieder zerstört.

Eine Änderung trat erst mit dem Jahr 1832 ein, als der bayrische König Maximilian II., zu dieser Zeit noch Kronprinz, die Ruine von Schwanstein kaufte. Er beauftragte Domenic Quaglio damit, die Burg neu aufzubauen. Quaglio war eigentlich gar kein Architekt, sondern Architekturmaler, entwarf aber trotzdem einen neuen Bau im Stil der damals beliebten Neugotik. König Maximilian II. war von den Entwürfen des Malers zu Schloss Hohenschwangau so begeistert, dass er ihn auch zum Leiter der Bauarbeiten machte. Das war allerdings ein Fehler. Da Quaglio vom Bauwesen keine Ahnung hatte, war das ganze Unterfangen für ihn sehr teuer und sehr anstrengend. Bevor Schloss Hohenschwangau fertig gestellt war, starb Quaglio im Jahr 1837 im Alter von 60 Jahren. Seine Nachfolge wurde von Joseph Daniel Ohlmüller übernommen, diesmal einem richtigen Architekten. Da Quaglio die Innenausstattung von Schloss Hohenschwangau nicht mehr hatte planen können, wurde sie von Moritz von Schwind vorgenommen. Noch heute ist das Schloss so ausgestaltet, wie die Entwürfe es vorgesehen hatten.

Besondere Bedeutung erhielt Schloss Hohenschwangau dadurch, dass die königliche Familie von Bayern die Anlage nicht nur als Sommerresidenz nutzte. Ludwig II., später auch als der Märchenkönig bekannt, verbrachte hier fast seine gesamte Kindheit. Er hatte von Schloss Hohenschwangau oft die Gelegenheit, die Ruinen Vorder- und Hinterhohenschwangau zu besichtigen, die er schliesslich zum märchenhaften Schloss Neuschwanstein umbauen liess. Bis es so weit war, nutzte Ludwig II. die Zeit seines Aufenthaltes auf Schloss Hohenschwangau vor allem dazu, Zeichnungen anzufertigen und Tagebuch zu schreiben.

Während Ludwig II. als König schliesslich nach München zog, nahm seine Mutter, Marie von Bayern, Residenz auf Schloss Hohenschwangau. Sie blieb auch nach dem Selbstmord ihres Sohnes hier und lebte noch drei Jahre, ehe sie starb. In der folgenden Zeit wurde die Anlage nur sporadisch genutzt. Erst im Jahr 1941 zog wieder ein Mitglied der ehemals königlichen Familie auf Schloss Hohenschwangau ein. Der Grund dafür war profan: Der sogenannte Prinzenerlass, der regelte, dass Prinzen nicht Mitglied der Wehrmacht werden durften, sorgte für ein überraschendes Ausscheiden des Prinzen aus der deutschen Armee. Er zog sich danach nach Schloss Hohenschwangau zurück, schmollend, wie manche Zeitgenossen daraufhin sagten.

Mittlerweile befindet sich das Schloss Hohenschwangau nicht mehr im Besitz der Familie, sondern gehört dem sogenannten Wittelsbacher Ausgleichsfonds. Dabei handelt es sich um eine Organisation, die den Besitz der Wittelsbacher Dynastie verwalten soll. Selbige wurde nämlich mit Ende der Monarchie im Jahr 1918 entmachtet. Sie musste ihren Besitz deshalb an den Staat übertragen, der sich im Gegenzug dazu verpflichtete, für die Versorgung der Wittelsbacher aufzukommen. Das führte in den kommenden Jahren zu viel Streit, da die Familie ihre Besitztümer, darunter auch Schloss Hohenschwangau, zurück erhalten wollte. Schliesslich einigte man sich auf einen Kompromiss. Schloss Hohenschwangau und die übrigen Besitztümer der Familie blieben im Ausgleichsfonds. Im Gegenzug erhielt die Familie fortan die Erträge, die aus diesen Besitztümern gewonnen wurden.

Um den Erhalt von Schloss Hohenschwangau finanzieren zu können, wurde in der Anlage unter anderem ein Museum eingerichtet, das neben der beeindruckenden Einrichtung des Schlosses auch Besitztümer der Wittelsbacher ausstellte. Im Jahr 2005 kam es zu einem Einbruch in Schloss Hohenschwangau, bei dem Orden im Wert von mehreren zehntausend Euro gestohlen wurden. Die Einbrecher wurden bis heute nicht gefasst. Auch die gestohlenen Orden tauchten nicht wieder auf.

(rh)


Heute lädt Schloss Hohenschwangau zu einer Besichtigung zu den angegebenen Öffnungszeiten ein. Im Gebäude befindet sich heute ein Museum. Zu Schloss Hohenschwangau liegen mir noch keine Informationen zu einem Hotel vor. Das Restaurant der Burg/des Schlosses bietet eine vielfältige Küche. Im Bistro oder Café erhalten Sie kleine Speisen und Getränke. Zu Schloss Hohenschwangau liegen mir keine Details zu einem Standesamt vor. Zu einer Kirche oder Kapelle direkt auf dem Gelände liegen mir keine Informationen vor.

Dieser Text wurde von den Mitarbeitern meiner Redaktion recherchiert und geschrieben und ist urheberrechtlich geschützt. Falls Sie Fragen oder Anregungen dazu haben, schreiben Sie mir gerne.
Objekt 194
Burg Herstelle Burg Mengeringhausen


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