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Geschichte von Schloss Neuschwanstein

Neuschwanstein ist zweifellos eines der beeindruckendsten, deutschen Schlösser. Das liegt nicht nur an seiner atemberaubenden Architektur, die selbst Disney als Vorlage für sein Dornröschenschloss gedient haben soll, sondern auch an ihrem Erbauer, dem Märchenkönig Ludwig II.

Bevor Neuschwanstein errichtet wurde, befanden sich auf dem Hügel zwei kleinere Burgen mit dem Namen Vorderhohenschwangau und Hinterhohenschwangau. Wann sie errichtet wurden ist unklar, doch starb das Geschlecht der Herren von Schwangau im 16. Jahrhundert aus. Die Burgen mussten also wesentlich älter sein. Als König Ludwig II. lebte, waren die beiden Burgen längst verfallen. Als Kind verbrachte er viel Zeit auf Schloss Hohenschwangau, das in unmittelbarer Nähe zu den Burgruinen stand. Es war damals ursprünglich als Schloss Schwanstein bekannt. Die Ruinen faszinierten den jungen Prinzen. Mehrere Ausflüge unternahm er zu den Burgen und zeichnete sie sogar in seinem Tagebuch auf.

Kurz nachdem Ludwig II. die Regierung übernommen hatte, nahm er den Bau von Schloss Neuschwanstein in Angriff. Ursprünglich schwebte ihm nur der Wiederaufbau von Vorderhohenschwangau vor. Doch auf seinen Reisen lernte Ludwig II. die Wartburg bei Eisenach und das Schloss von Pierrefonds kennen, die den König offenbar so begeisterten, dass er seine Pläne änderte. Nach den Vorstellungen des romantischen Königs, der nicht umsonst auch als der Märchenkönig bezeichnet wurde, entsprachen diese beiden Burgen genau dem Mittelalter, für das er sich so interessierte. Er beschloss daher, die Burgruinen "im echten Styl der alten deutschen Ritterburgen" wieder aufzubauen.

Dahinter stand nicht nur die Absicht, ein neues Schloss zu schaffen. Der König wollte sich in Neuschwanstein zurückziehen und sich ganz seinen Vorstellungen vom Mittelalter hingeben können, was in seiner Residenzstadt München nicht möglich war.

Durch den Theatermaler Christian Jank liess Ludwig II. einen ersten Entwurf von Neuschwanstein gestalten, der schliesslich vom Architekten Eduard Riedel umgesetzt wurde. Obwohl er Architekten hatte, beteiligte der König sich derartig intensiv an den Planungen, dass Neuschwanstein heute als sein eigener Entwurf betrachtet wird und nicht mehr den tatsächlichen Architekten zugeschrieben werden kann. Da es nicht möglich war, die Ruinen in den Bau von Neuschwanstein zu integrieren, wurden diese abgerissen. Endlich konnte mit dem Bau begonnen werden.

Je mehr die Burg sich ihrer Vollendung näherte, desto mehr Änderungen nahm Ludwig II. vor. Aus einem bescheidenen Arbeitszimmer wurde so der beeindruckende Thronsaal, und auch Gästezimmer wurden wieder entfernt, um den berühmten Maurischen Saal auf Neuschwanstein errichten zu können. Das scheiterte jedoch an dem Geldmangel, der sich nicht zuletzt durch den teuren Schlossbau ergeben hatte. Erst 1884 war der Palas bewohnbar. Fertiggestellt war das Schloss allerdings noch lange nicht.

Obwohl er so viel Zeit und Geld in den Bau von Neuschwanstein investiert hatte, verbrachte Ludwig II. nur 172 Tage in seinem Schloss. Seine hohen Schulden führten bald dazu, dass Neuschwanstein nicht nur die Pfändung drohte, sondern auch dass Ludwig II. als König abgesetzt wurde. Eine entsprechende Regierungskommission, die ihm diese Nachricht überbringen sollte, liess er schliesslich im Torhaus von Neuschwanstein festsetzen und wieder nach Hause schicken. Eine weitere Kommission zwang ihn jedoch dazu, nachts aus dem Schloss zu fliehen. Kurz darauf starb Ludwig II. Er ertrank im Starnberger See.

Fertiggestellt wurde Schloss Neuschwanstein nie. Es gelang allerdings den Nachlassverwaltern von Ludwig II., genug Mittel aufzutreiben, um die meisten, begonnenen Bauabschnitte noch vollenden zu können.

Überraschenderweise überstand Neuschwanstein den zweiten Weltkrieg völlig unbeschadet. Während dieser Zeit diente es den Nationalsozialisten als Depot für geraubte Beutekunst und Goldschätze der Deutschen Reichsbank. Da die SS verhindern wollte, dass die Schätze an den Feind übergingen, drohte Neuschwanstein gegen Ende des Krieges die Sprengung. Stattdessen wurde das Schloss den Alliierten übergeben. Heute ist Neuschwanstein eines der beliebtesten und berühmtesten Touristenziele in Deutschland. 1,2 Millionen Menschen kommen im Jahr hierher.

(rh)


Heute lädt Schloss Neuschwanstein zu einer Besichtigung zu den angegebenen Öffnungszeiten ein. Im Gebäude befindet sich heute ein Museum. Zu Schloss Neuschwanstein liegen mir noch keine Informationen zu einem Hotel vor. Das Restaurant der Burg/des Schlosses bietet eine vielfältige Küche. Im Bistro oder Café erhalten Sie kleine Speisen und Getränke. Zu Schloss Neuschwanstein liegen mir keine Details zu einem Standesamt vor. Zu einer Kirche oder Kapelle direkt auf dem Gelände liegen mir keine Informationen vor.

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Objekt 86
Ruine Krukenburg Fürstliches Palais Detmold


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