Geschichte von Burg Frankenstein
Alternative Bezeichnung:Frankensteins Monster
Die ehemals stattliche Burg befindet sich in 370 m Höhe auf dem nördlichen Ausläufer des Langenbergs. Auf der vorspringenden und gut zu
verteidigenden Bergnase bauten die Herren Frankenstein ihre Festung, die erstmals 1252 urkundlich erwähnt wurde. Der Ursprung der heute noch zu
besichtigenden Burg stammt aus dem 13. Jahrhundert. Im 14./15. Jahrhundert erfolgten Erweiterungen, im 16. Jahrhundert wurde die Festung
nochmals verstärkt. 1662 erwarben die Darmstädter Landgrafen die Burg. Im 18. Jahrhundert verfiel die Burg, wurde aber schon im 19. Jahrhundert in
ihrem Bestand gesichert. Vom Café-Restaurant in der Burg bietet sich ein schöner Fernblick über die Rhein-Main-Ebene bis hin zu den Städten Worms,
Oppenheim, Mainz und Frankfurt. Alljährlich Ende Oktober/Anfang November spukt es auf Burg Frankenstein. Nebelschwaden ziehen auf und Monster
kommen aus ihren Verstecken zum Vorschein.
(Quelle: www.proregio-darmstadt.de)
"Frankensteins Monster"
das "Nessie" der Bergstrasse
So wie das Untier von Loch Ness in Schottland, so ist auch "Frankensteins Monster" weltweit bekannt. Die wenigsten werden freilich den Roman von Mary
Shelley gelesen haben, wonach ein besessener Wissenschaftler mit Namen Franken- stein einen künstlichen Menschen aus Leichenteilen erschuf. Der
Roman entstand 1816, also schon vor bald 200 Jahren, aber in dieser langen Zeit kam kaum jemand auf die Idee, diese erfundene Geschichte mit Burg
Frankenstein zu verbinden. Der gleiche Name eben, zufällig und nicht weiter der Rede wert. Das hat sich freilich seit einigen Jahren geändert. Heute
kann man auf der Burg Schriften kaufen, worin allen Ernstes behauptet wird, hier sei die "wahre Heimat des Monsters". Danach habe die Dichterin Mary
Shelley den Frankenstein besucht und hier von Experimenten eines Wissenschaftlers mit Leichenteilen gehört und das in ihrem Roman verarbeitet. Auch
aus Briefen der Gebrüder Grimm sei ihr diese Geschichte bekannt gewesen. Auf der offiziellen Internetseite der Burg Frankenstein sind derlei
Behauptungen zu lesen. Sogar Fernsehsender, darunter auch der Hessische Rundfunk, verbreiten solches. Zunehmend verbinden die Leute den Namen
Frankenstein mit Monster und dergleichen, je weiter von der Burg entfernt, umso mehr. Für all diese Schauergeschichten gibt es freilich nicht den
geringsten Beleg, und die Quellen, die vorgelegt werden, halten einer seriösen wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand. Besonders trifft das für
folgende Behauptungen zu:
Konrad Dippel, das angebliche Vorbild für den Wissenschaftler Victor Frankenstein, ist zwar auf dem Frankenstein 1673 geboren, doch es gibt keinen
Beleg, dass er die Burg später wieder betreten, geschweige denn Experimente irgendwelcher Art dort gemacht hätte. Die fragliche Zeit ist durch Akten
gut belegt, doch nirgends ein Hinweis auf Dippel. Der Pfarrer Nieder-Beerbachs habe ihm solches angedichtet. Auch hier kein Beleg, kein Beweis.
Ein Aufenthalt von Mary Shelley auf der Burg Frankenstein ist nicht belegt. In ihrem Tagebuch erwähnt sie die Burg mit keinem Wort, geschweige denn
einen Besuch. Auch ihr Frankensteinroman spielt in einer völlig anderen Gegend. Nach eigenen Angaben hatte sie während einer Schiffsreise einen
kurzen Aufenthalt in Mannheim, und fuhr abends nach Mainz weiter, unterbrochen von einem dreistündigen nächtlichen Aufenthalt in Gernsheim, wovon
ihre Begleiterin berichtet. Vom Rhein aus war die Burg kaum zu sehen, zumal die Türme damals um die Hälfte niedriger waren. In der Nacht sah man
natürlich erst recht nichts. Eine Übernachtung im nahen Eberstadt wird auch behauptet, der Ortspfarrer habe dies im Kirchenbuch vermerkt. Die
vorhandenen Dokumente im Pfarrarchiv enthalten keinerlei Hinweis.
Als "Beweis" für die Verbindung von Shelley und Dippel wird ein Briefwechsel von Jakob Grimm angeführt, worin von dieser Monstergeschichte erzählt
werde. Ein solcher Brief ist der internationalen Grimmforschung freilich nirgends bekannt.
Allen, die mit derlei Behauptungen ihr Geld verdienen, sei der geschäftliche Erfolg gegönnt. Um jede Burg ranken sich Märchen oder werden - wie im Falle
Frankensteins - neue erfunden und der Burg geschäftstüchtig angedichtet. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Letztlich beleben solche
Geschichten den Tourismus, und das kommt vielen zugute. Es ist so wie bei "Nessie" von Loch Ness, wo sich eine umfangreiche Geschäftigkeit drumherum
entwickelt hat. Unser "Nessie" ist eben "Frankensteins Monster". Wer es auf der Burg sucht, der möge das tun und dabei ordentlich Geld hier lassen.
Aber man muss klar auseinanderhalten, was Märchen ist und was historische Wahrheit. Und historische Wahrheit ist eben nur das, was durch
vorhandene Quellen zweifelsfrei und nach den seriösen Grundsätzen wissenschaftlichen Arbeitens belegbar und nachprüfbar ist. Alles andere ist nicht
ernst zu nehmen und hat "Nessie"-Charakter. Vor allem darf die wirkliche Geschichte nicht durch erfunde- ne Geschichten zugedeckt werden, und das ist
beim Frankenstein zunehmend der Fall.
(Quelle: Geschichtsverein Eberstadt/Frankenstein e.V.)
(.)
Nach meinen Informationen ist eine
Besichtigung von Burg Frankenstein möglicherweise möglich (eventuell nur eine Außenbesichtigung). Genaue Informationen dazu und zu den
Öffnungszeiten und
Besichtigungszeiten liegen mir aber leider noch nicht vor.
Zu Burg Frankenstein liegen mir noch keine Informationen zu einem
Hotel vor.
Das
Restaurant der Burg/des Schlosses bietet eine vielfältige Küche.
Im
Bistro oder
Café erhalten Sie kleine Speisen und Getränke.
Zu Burg Frankenstein liegen mir keine Details zu einem
Standesamt vor.
Zu einer
Kirche oder
Kapelle direkt auf dem Gelände liegen mir keine Informationen vor.
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