Geschichte von Burg Herzberg
Burg Herzberg in Hessen ist eine der
grössten Höhenburgen des Bundeslandes. Die Anlage galt als derartig
sicher, dass man hier sogar Teile des
Reichsschatzes aufbewahrte. Die beeindruckende Burg blickt auf über 700 Jahre Geschichte
zurück.
In der Regel geht dem Bau einer Burg ein Gehöft voraus, das als Herrschaftssitz von einer Burg oder einem Schloss abgelöst wird. Im Fall von Burg
Herzberg ist von einem solchen Gehöft aber nichts bekannt. Lediglich fünf Dörfer waren in der Umgebung zu finden, die aber von keiner zentralen
Residenz aus verwaltet wurden. Das änderte sich, als
Heinrich von Romrod zum Grafen erhoben wurde und die fünf Dörfer zum
Lehen erhielt. Das Lehen lag günstig, da es von einer wichtigen Handelsstrasse durchquert wurde, die von Frankfurt am Main nach Thüringen führte. Auf
einer der Erhebungen in diesem hügeligen Land liess Graf Heinrich von Romrod darum kurz nach seiner Erhebung Burg Herzberg errichten. Die Burg sollte
einerseits die wichtige Handelsstrasse vor Überfällen schützen, war andererseits aber auch ein repräsentativer Regierungssitz für den Grafen.
Der Bau von Burg Herzberg begann im Jahr 1280 und war spätestens 1289 beendet. Das ist durch Urkunden belegt, in denen der Graf Burg Herzberg
und die umliegenden Dörfer als Lehen dem hessischen Landgrafen Heinrich I. antrug. Heinrich von Romrod hatte sechs Söhne. Schicksalsschläge
verfügten es aber, dass erst der jüngste von seinen Söhnen die Burg erben konnte. Dieser Sohn, Friedrich genannt, verstarb im Jahr 1344 und
hinterliess lediglich eine Tochter. Nach den damaligen Gesetzen konnte sie Burg Herzberg nicht selbst erben und brachte sie darum als Mitgift in ihre Ehe
mit Ritter Berthold III. von Lissberg mit. Da dieser verhältnismässig früh starb, ihr Sohn Friedrich aber noch zu jung war, um die Verwaltung der Burg zu
übernehmen, hatte eben diese Tochter die seltene Gelegenheit, Burg Herzberg eigenständig zu regieren.
Sohn Friedrich indes entwickelte sich prächtig und sollte einmal die strahlendste Figur des "
Sternenbundes" werden. Diese
Rittergesellschaft lehnte sich gegen den Landesherren auf, der seine Macht auf Kosten der kleineren Landadeligen vergrößert hatte. Der Widerstand
führte schließlich dazu, dass Burg Herzberg im Jahr 1367 von einem Heer des hessischen Landgrafen Hermann dem Gelehrten belagert wurde. Die Burg
war jedoch uneinnehmbar und nur kurze Zeit später konnte ein Heer des "Sternenbundes" den Landesherrn in die Flucht schlagen.
Trotz dieser glücklichen Fügung ging das Geschlecht der Familie von Lißberg ihrem Ende entgegen. 1396 starb ihr letzter Vertreter Friedrich von
Herzberg. Da er keine Kinder hatte, ging Burg Herzberg an seinen Schwager Ritter Kuno von Falkenberg über. Dieser Zweig der Familie lebte bis 1442 in
der Burganlage. Dann starb auch er aus. Das Lehen fiel zurück an den Landgrafen von Hessen.
Was in den nächsten 30 Jahren auf der Burg geschah, ist heute nicht mehr bekannt. Erst 1477 gibt es wieder Zeugnisse über die Geschehnisse auf Burg
Herzberg. In diesem Jahr nahm die
Familie von Dörnberg die Anlage in Besitz. Der Hausherr, Hans von Dörnberg, stand in den
Jahren zuvor in den Diensten des Landgrafen von Hessen und hatte die Burg schließlich zum Dank für seine Dienste erhalten. Nachdem er die Burg
erhalten hatte, machte von Dörnberg sich sogleich daran, die Anlage auszubauen und zu modernisieren. In dieser Zeit entstanden die große Wehranlage
und die zwei Innenhöfe von Burg Herzberg. Baumeister der Anlage war Hans Jakob von Ettlingen, der auch heute noch als Erbauer mächtiger und
stabiler Burgen bekannt ist. Konnten Kriege Burg Herzberg auch nichts anhaben, so wurde das Gebäude dennoch 1510 von einem Feuer beschädigt.
Einige der Wirtschaftsgebäude, darunter ein Viehstall und eine Scheune, wurden vollständig vernichtet.
Wenngleich die Burganlage nicht der Hauptsitz der Familie war, wohnten die ganze Zeit über Mitglieder der Familie von Dörnberg auf der Burg und bauten
sie weiter aus. So wurde im Jahr 1560 die große Stube, die sich über dem Burgtor befindet, neu gestaltet. Wenige Jahre später folgte das Sommerhaus,
das im Stil der Renaissance erbaut wurde. Alles in Allem verlief das Leben auf Burg Herzberg also friedlich. Allerdings blieb die Familie von Dörnberg vom
30-jährigen Krieg ebenso wenig verschont wie viele andere Familien des Landes. Wegen ihrer günstigen Lage an der Handelsstraße wurde Burg Herzberg
als strategisch wichtig betrachtet. Das hatte zur Folge, dass kaiserliche Truppen beinahe regelmäßig erfolglos versuchten, die Burg zu stürmen. Da auch
die Bauern aus den umliegenden Dörfern Schutz in der Burg fanden, sollen dort zeitweise über tausend Menschen gelebt haben. Die Burg blieb während
des ganzen Krieges uneinnehmbar und widerstand auch im wenige Jahre später folgenden 7-jährigen Krieg den Belagerungen der Feinde. Nur ein Jahr
lang war die Burg von General Graf Stainville besetzt worden. Eine Garnison, die zum Schutz der Burg angelegt worden war, verließ die Anlage erst 1786
wieder.
Seit 1477 befindet sich Burg Herzberg im Besitz der Familie von Dörnberg, was recht ungewöhnlich ist. Heute dient die Burg allerdings nicht mehr als
Familiensitz. Stattdessen wird Burg Herzberg vor allem für mittelalterliche Veranstaltungen, Hochzeiten und ähnliche Feste verwendet.
(rh)
Nach meinen Informationen ist eine
Besichtigung von Burg Herzberg möglicherweise möglich (eventuell nur eine Außenbesichtigung). Genaue Informationen dazu und zu den
Öffnungszeiten und
Besichtigungszeiten liegen mir aber leider noch nicht vor.
Im Gebäude befindet sich heute ein
Museum.
Zu Burg Herzberg liegen mir noch keine Informationen zu einem
Hotel vor.
Das
Restaurant der Burg/des Schlosses bietet eine vielfältige Küche.
Zu Burg Herzberg liegen mir keine Details zu einem
Standesamt vor.
Zu einer
Kirche oder
Kapelle direkt auf dem Gelände liegen mir keine Informationen vor.
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