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Geschichte von Schloss Wilhelmshöhe

An der Stelle, an der sich heute Schloss Wilhelmshöhe befindet, wurde spätestens im Jahr 1137 das Kloster "Unserer Lieben Frau" Weissenstein gegründet. Der Name des Stifts rührte von den weissen Kalkfelsen her, auf denen das Kloster errichtet worden war. Der Stift wurde nicht nur von Augustinermönchen bewohnt, sondern auch durch Vögte beschützt. Diese Aufgabe übernahmen mit grosser Wahrscheinlichkeit bis mindestens ins 13. Jahrhundert hinein die Grafen Schauenburg. Darüber hinaus stand das Kloster unter dem persönlichen Schutz des Mainzer Erzbischofs Heinrich I. Ursprünglich ein Männerkloster wohnten ab 1184 auch Frauen in der Anlage. Seit 1193 war es dann zu einem reinen Frauenkloster umgewandelt worden.

Im Jahr 1526 führte Landgraf Philipp I. die Säkularisation durch und enteignete das Kloster. Nachdem die Nonnen in andere Klöster ausgezogen waren, nutzte der Landgraf das Gebäude als Jagdschloss. Da die Anlage aber mittlerweile schon veraltet war, wurde schliesslich von seinem Enkel, Landgraf Moritz, der Bau von Schloss Wilhelmshöhe beschlossen. Das Kloster wurde abgerissen und an dessen Stelle errichtete man in den Jahren 1606 bis 1610 ein neues Jagdschloss. Die Nachfolger des Landgrafen bauten Schloss Wilhelmshöhe in den folgenden Jahren immer weiter aus. Die grössten Veränderungen fanden in den Jahren 1786 - 1798 statt, als Schloss Wilhelmshöhe zu seiner heutigen Gestalt umgebaut wurde. Nach den Vorbildern der englischen Schlösser Wanstead und Prior Park wurde eine Dreiflügelanlage erbaut. Schloss Wilhelmshöhe war seitdem kein kleines Jagdschloss mehr, sondern ein hochherrschaftlicher Familiensitz.

In den Jahren 1806 bis 1813 besetzten französische Truppen Schloss Wilhelmshöhe und benannten es zu Ehren ihres Kaisers in Napoleonshöhe um. Es wurde Sitz des Königs von Westfalen, Jerome Bonaparte. Sein ursprünglicher Regierungssitz, das Kasseler Stadtschloss, war abgebrannt. Zu dieser Zeit wurde die Anlage weiter ausgebaut, einzelne Gebäudeteile von Schloss Wilhelmshöhe wurden miteinander verbunden. Kurfürst Wilhelm II. nahm diese Bauarbeiten schliesslich wieder auf und erhöhte die Verbindungsbauten noch, so dass sie sich besser in die Architektur des Gebäudes einfügten. Einen berühmten Gast erhielt das Schloss während des deutsch-französischen Krieges in den Jahren 1870 bis 1871. Napoleon III. wurde gefangen genommen und auf Schloss Wilhelmshöhe unter Arrest gestellt. Erst nach seiner Einwilligung, nach England ins Exil zu gehen, wurde er freigelassen.

In den folgenden Jahren wurde Schloss Wilhelmshöhe vor allem als Sommerresidenz der kaiserlichen Familie genutzt. Kaiser Wilhelm II. zog sich auch zu anderen Jahreszeiten hierher zurück, wenn er sich in einer persönlichen oder politischen Krise befand. Im Jahr 1916 wurde auf Schloss Wilhelmshöhe zudem das Hauptquartier der Obersten Heeresleitung untergebracht. Das konnte die Enteignung des Kaisers aber nicht mehr verhindern. So verliess Schloss Wilhelmshöhe den Besitz der kaiserlichen Familie.

Während des zweiten Weltkriegs wurde Kassel durch die Royal Air Force mehrfach bombardiert. Auch Schloss Wilhelmshöhe nahm an diesen Angriffen Schaden. Unter anderem wurde der Mittelbau der Anlage zu grossen Teilen zerstört. Lediglich auf der Parkseite blieben einige Räum intakt. Nach dem zweiten Weltkrieg bemühte man sich um die Sicherung der Anlage. Die Bauverwaltung von Schloss Wilhelmshöhe hatte daran aber offenbar kein grosses Interesse, denn in der folgenden Zeit wurde vor allem der Mittelteil, der eigentlich enttrümmert werden sollte, regelrecht geplündert. Wertvolle Teile der Innenausstattung gingen in dieser Zeit verloren. Lediglich im Weissensteinflügel blieb die historische Einrichtung erhalten.

Trotz der schweren Zerstörungen wurde Schloss Wilhelmshöhe in den Nachkriegsjahren wieder instandgesetzt. Da auf die einstmalige Kuppe und die Fensterkreuze verzichtet wurde, wirkt gerade dieser Bauabschnitt künstlich und unharmonisch und fügt sich nicht in den Rest des Schlosses ein. Heute beherbergt Schloss Wilhelmshöhe nicht nur die Verwaltung der Staatlichen Museen Kassel. Im Schloss sind auch verschiedene Sammlungen untergebracht, die besichtigt werden können. So zum Beispiel die Gemäldegalerie. In der historischen Kapelle von Schloss Wilhelmshöhe finden ausserdem immer noch Gottesdienste statt.

(rh)


Heute lädt Schloss Wilhelmshöhe zu einer Besichtigung zu den angegebenen Öffnungszeiten ein. Im Gebäude befindet sich heute ein Museum. Zu Schloss Wilhelmshöhe liegen mir noch keine Informationen zu einem Hotel vor. Das Restaurant der Burg/des Schlosses bietet eine vielfältige Küche. Im Bistro oder Café erhalten Sie kleine Speisen und Getränke. Zu Schloss Wilhelmshöhe liegen mir keine Details zu einem Standesamt vor. Die vorhandene Kirche oder Kapelle ermöglicht kirchliche Trauungen bzw. Eheschließungen.

Dieser Text wurde von den Mitarbeitern meiner Redaktion recherchiert und geschrieben und ist urheberrechtlich geschützt. Falls Sie Fragen oder Anregungen dazu haben, schreiben Sie mir gerne.
Objekt 119
Wasserschloss Westerwinkel Schloss Steinhausen


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