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Geschichte von Schloss Gödens

Bevor Schloss Gödens das beeindruckende, barocke Wasserschloss wurde, das es heute ist, trafen sich am selben Ort sächsische Häuptlinge. Die Geschichte des Ortes geht bis ins frühe Mittelalter zurück. Zu dieser Zeit lebte hier das Volk der Engern, das den gesamten Weserraum bis nach Friesland beherrschte.

Viel bekannt ist über das Volk, das rund um die Region von Schloss Gödens lebte, heute nicht mehr. Es wurde mit der Eroberung Sachsens dem Volk der Westfalen angeglichen und verschwanden damit von der Bildfläche. Das war etwa gegen Ende des 9. Jahrhunderts, als die sächsischen Gebiete von Karl dem Grossen erobert und dem christlichen Glauben unterworfen wurden.

Wenngleich es auf dem Gebiet der Spekulationen liegt ist anzunehmen, dass nicht zuletzt erwähnter deutscher Kaiser sich bemüht haben wird, die Region rund um Schloss Gödens nicht nur zu erobern, sondern auch zu sichern. An die Stelle der Wohnbauten der sächsischen Häuptlinge traten darum im ganzen Land und vermutlich auch hier erste Burgen oder Befestigungen, mit denen das Land vor Übergriffen durch teilweise immer noch freie Sachsenstämme geschützt werden sollte.

Tatsächlich dauerten die Kriege der Sachsen um die Gegend des heutigen Schloss Gödens und des ganzen deutschen Nordwestens noch bis ins 13. Jahrhundert an. Erst dann gelang es Kaiser Friedrich Barbarossa, die aufrührerischen Sachsenstämme endgültig zu zerschlagen und das Land zu befrieden.

Erste konkrete Quellen zu dem Geschehen rund um Schloss Gödens gibt es aus dem beginnenden 16. Jahrhundert. Während der sächsischen Fehde zwischen dem ostfriesischen Grafen Edzard I. und Georg von Sachsen wurden auf ostfriesischem Boden ganze Landstriche zerstört. Darunter fiel offenbar auch eine Burg oder ein Gutshof, der sich dort befunden haben muss, wo Schloss Gödens heute steht.

Ursache für die Fehde war der Versuch Herzog Georgs von Sachsen, sich als Statthalter der friesischen Lande huldigen zu lassen. Ein Streit mit der Stadt Groningen entbrannte, dessen Wirren Graf Edzard I. nutzen wollte, um seinen Herrschaftsbereich auszudehnen. Das war zwar mit Erfolg gekrönt, doch bald darauf fielen mehrere deutsche Fürsten in das Land um Schloss Gödens ein und verwüsteten es. Der verräterische Graf wurde festgesetzt und mit dem Reichsbann belegt.

Nach der Zerstörung der damaligen Burganlage beschloss der Lehnsherr der Region, ein Schloss in Gödens zu errichten. Dabei handelte es sich um Hicko von Oldersum, der ebenfalls an der sächsischen Fehde beteiligt gewesen war. Er hatte die Burgen und Schlösser von Gödens erfolgreich gegen die "Schwarze Garde", eine Gruppe Landsknechte, verteidigt. Das konnte die endgültige Zerstörung aber nicht verhindern. Deshalb begann der Bau des neuen Schloss Gödens vermutlich schon im Jahr 1517, als auch Frieden zwischen den sächsischen Adligen geschlossen wurde. Von Oldersum erbaute ein völlig neues Schloss Gödens mit einer zweiflügeligen Anlage, die über einen Treppenturm begehbar war. Das Schloss wurde, wie damals üblich, durch eine Graft, also einen Wassergraben, umgeben und war nur über eine Zugbrücke erreichbar. Zwar konnte damit die Einnahme durch fremde Truppen verhindert werden. Dennoch fiel das ursprüngliche Schloss Gödens im Jahr 1669 einem Brand zum Opfer, das den kompletten, nördlichen Flügel des Schlosses zerstörte.

Der damalige Besitzer, Haro Burchard von Frydag begann schon zwei Jahre nach dem Brand damit, Schloss Gödens wieder aufzubauen. Er orientierte sich dabei am alten Stil des Schlosses, so dass auch heute noch alle Flügel der Anlage harmonisch zueinander passen. Noch 70 Jahre blieb Schloss Gödens im Besitz der Familie von Frydag, bis es durch Heirat in den Besitz der Freiherren von Wedel wechselte. Wegen seiner beeindruckenden Architektur im Stil der holländischen Renaissance und seinem wertvollen Inventar wird Schloss Gödens heute als das schönste Schloss Ostfrieslands bezeichnet. Das Schloss befindet sich heute im Privatbesitz und ist nur zu besonderen Veranstaltungen zu besichtigen.

(rh)


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Objekt 98
Burg Kniphausen Schloss Rheda


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