Geschichte von Schloss Nienover
Alternative Bezeichnung:Untergegangene hochmittelalterliche Stadt
Schloss Nienover liegt im gleichnamigen Ortsteil von Bodenfelde. Im Allodienverzeichnis des Grafen von Northeim wurde das Schloss 1144 zum ersten Mal
erwähnt. Um das Jahr 1200 gelangte Schloss Nienover in den Besitz der Grafen von Dassel. 1303 wurde das Schloss zum wiederholten Mal verkauft. Der
neue Besitzer war Albrecht II.
Später wurde das Schloss von den Herzögen von Braunschweig als Jagdsitz genutzt. Die Herzogin von Calenberg-Göttingen nutzte es als Wohnsitz. Die
eigentliche Burg wurde im Dreißigjährigen Krieg komplett zerstört. Genau an der Stelle baute man in der Zeit von 1641 bis 1656 das Schloss Nienover. Das
Besondere an dem Bau war das Sandsteindach und das Fachwerkobergeschoss. An seiner Südseite befand sich eine Terrassenanlage, die aus dem Jahr
1690 stammt. Hier wurden Obst und Gemüse angepflanzt, die durch die Wärme aufnehmenden Trockenmauern vor dem rauen Klima geschützt waren.
Historisch von Bedeutung ist die Stadtwüstung von Nienover, die zusammen mit der damaligen Burg urkundlich erwähnt wurde. Unweit des Schlosses
befinden sich die Überreste eines Vorwerks und die Zehntscheune. Gegenüberliegend steht das Wildenhaus. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert befand
sich hier das herzogliche Gestüt der Eheleute von Calenberg-Göttingen, die hier eine erfolgreiche Zucht betrieben hatten. 1760 wurde es nach Neuhaus
umgesiedelt.
(tp)
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