Geschichte von Burg Linn
Im Gegensatz zu vielen anderen Burgen und Schlössern hat Burg Linn nicht nur eine lange, sondern auch sehr ausführliche Geschichte. Ursprünglich
stand dort, wo Burg Linn heute steht, eine sogenannte Motte. Dabei handelt es sich um einen künstlich aufgeschütteten Hügel, der von einem
Wassergraben umgeben wird. Auf dem Hügel selbst stand ein Wachturm aus Holz, der durch Palisaden geschützt wurde. Schon vor dem Bau des ersten
Turms von Burg Linn wurde diese Motte durch eine Schildmauer ergänzt, die heute aber nicht mehr erhalten ist. Im 12. Jahrhundert wurde der hölzerne
Wehrturm eingerissen und durch den Edelherren Otto von Lynn und seinen Bruder Gerlachus durch einen massiven Turm aus Tuffstein ersetzt, der
überall in der Gegend zu finden war.
Allerdings blieb der Vorgänger von Burg Linn nicht lange Eigentum der Erbauer. Im Jahr 1188 wurde die Herrschaft über das Gebiet Linn für 100 Mark an
den Kölner Erzbischof verkauft. Die Burg selbst bleib im Besitz von Otto von Linn. In den Jahren 1189 bis 1192 nahm der Herr von Burg Linn am Dritten
Kreuzzug teil. Die Festungen der Byzantiner beeindruckten den Ritter so sehr, dass er die Burg nach seiner Rückkehr weiter ausbauen liess. So wurde
Burg Linn in den nachfolgenden Jahren mit einer kompletten Mauer umschlossen. Schon damals verlieh man ihr die sechseckige Form, die sie auch heute
noch hat. Doch schon wenige Jahre nach Baubeginn gerieten die Arbeiten ins Stocken. Bis die Mauer von Burg Linn endgültig fertig gestellt war, neigte
sich das 13. Jahrhundert bereits seinem Ende zu.
Mit dem beginnenden 14. Jahrhundert wurde Burg Linn von der einfachen Festung zu einer landesherrlichen Verteidigungsanlage erweitert. Mittlerweile
befand sich die Anlage im Besitz von Mechthild von Kleve, die die Burg dem Raubritter Heinrich von Strünkede überliess. Der beschäftigte sich vor allem
damit, die benachbarten Grafschaften zu plündern. Als diese sich dies nicht mehr gefallen liessen, stürmten die Truppen Kölns und Kleves Burg Linn. Nun
ging die Anlage endgültig in den Besitz Kölns über, das die Burg zur klassischen Doppelburg, bestehend aus Hauptburg und Vorburg, ausbauen liess.
Während des 15. Jahrhunderts wurde Burg Linn weiter befestigt. Unter anderem wurde eine zweite Ringmauer errichtet, die zum Schutz gegen Kanonen
schliesslich noch gefüllt wurde. Gleichzeitig ermöglichte die so entstandene, neue Mauer von Burg Linn ebenfalls den Einsatz von Kanonen. Bis ins 17.
Jahrhundert hinein wurde Burg Linn immer wieder durch Erdwälle und Gräben verstärkt und wurde dadurch zu einer der grössten und am besten
befestigten Wasserburgen am Niederrhein. Dieser Ausbau schützte Burg Linn allerdings nicht davor, nach vier Wochen Belagerungszeit im Jahr 1643
eingenommen zu werden. Die Eroberer trugen dann ebenfalls ihren Teil dazu bei, Burg Linn weiter zu befestigen.
1702 fand Burg Linn ein jähes Ende. Während heftiger Gefechte im Spanischen Erbfolgekrieg wurde die Burg dem Erdboden gleichgemacht. Kaiserliche
Truppen hatten die durch Franzosen besetzte Burg beschossen. Zwar wurden die Truppen vertrieben, doch geriet die Burg durch den Beschuss in
Flammen. Was nicht von den Flammen verzehrt wurde, fiel nur zwei Jahre später einem erneuten Brand zum Opfer. Nachdem 1715 auch noch ein Blitz in
die Burg einschlug, wurde die Instandsetzung von Burg Linn vorerst aufgegeben. Das lag nicht nur an den schweren Beschädigungen, sondern auch
daran, dass Burg Linn strategisch bedeutungslos geworden war. Lediglich als Gefängnis konnte sie noch genutzt werden. In dieser Zeit entstanden auch
kleinere Wirtschaftsgebäude, die schliesslich im Jahr 1740 zu einem Jagdschloss umgebaut wurden.
Während das Jagdschloss permanent bewohnt wurde, ging Burg Linn nach dem zweiten Weltkrieg in den Besitz der Stadt Krefeld über, die sich nach
mehr als 300 Jahren des Verfalls endlich um eine Restaurierung der Anlage bemühte. Heute steht Burg Linn wieder so da wie vor 400 Jahren.
(rh)
Heute lädt Burg Linn zu einer Besichtigung zu den angegebenen Öffnungszeiten ein.
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