Geschichte von Schloss Burg
Schloss Burg ist die
grösste Burganlage in Nordrhein-Westfalen, die bisher rekonstruiert werden konnte. Die
Burg, die in
Solingen liegt, wurde etwa um 1133 von Graf Adolf II. von Berg erbaut. Die Residenz erhielt den Namen "Burg
Neuenberge", da sie die alte "Burg Berge" in Odenthal als Stammsitz ablöste.
Während der Bau dieser ersten Burg relativ unspektakulär verlief, tat sich vor allem in der Geschichte der Grafen von Berg einiges. Der Nachfolger von
Graf Adolf II., Graf Adolf III. beteiligte sich als Ritter an einem Kreuzzug ins geheiligte Land. Er kehrte aber nicht zurück, da er 1218 in Ägypten starb.
Sein jüngerer Bruder konnte die Burg eigentlich nicht erben, da er als Erzbischof Engelbert I. über Köln regierte. Dennoch eignete er sich die Grafschaft
an. Man geht heute davon aus, dass es dabei nicht mit rechten Dingen zuging.
Als neuer
Graf von Berg errichtete er von 1218 bis 1225 den Palas, einen eindrucksvollen Saalbau, um den die Burg ergänzt wurde.
Er war sehr erpicht darauf, seinen Stand widerzuspiegeln, da er als Reichsverweser von Kaiser Friedrich Barbarossa und Vormund des späteren Königs
Heinrich VII. viel Macht besass.
Im Jahr 1288 fand die berühmte Schlacht von Worringen teil, in der der Nachfolger Engelberts, ein weiterer Adolf, den neuen Kölner Erzbischof, Siegfried
von Westerburg, gefangen nehmen konnte. Der Herr Kölns war von nun an für längere Zeit auf Schloss Burg zu Gast. Für Graf Adolf V. hatte dieser Sieg
aber viel mehr zu bedeuten als eine wertvolle Geisel. Der Sieg ermöglichte dem Herrn von Schloss Burg, die Stadt Düsseldorf unter seine Kontrolle zu
bringen. Wegen der guten Lage von Schloss Burg im Zentrum des Bergischen Besitzes wurde es zu dieser Zeit der Hauptsitz der Grafen von Berg.
Mit dem ausklingenden Mittelalter wurde ein Nachfahr der Herren von Schloss Burg, Wilhelm II. von Berg, zum Herzog erhoben. Da Solingen als
Residenzstadt eines Herzogs als unangemessen galt, verlegte die Familie von Berg ihren Familiensitz nach Düsseldorf. Schloss Burg wurde von einer
Residenz zum Jagdschloss degradiert. Dennoch verlor das Schloss nicht an Bedeutung und wurde vor allem für zeremonielle Zwecke weiter verwendet.
So wurde hier unter anderem die Verlobung einer Nachfahrin Wilhelms II. von Berg, Maria von Jülich-Berg mit Johann dem Friedfertigen von Kleve-Mark
gefeiert. Beide wurden später die Eltern von Anna von Kleve, einer der Ehefrauen des englischen Königs Heinrich VIII. Etwa um die Zeit der Verlobung
liess Wilhelm von Jülich-Berg, Vater der Braut, Schloss Burg um weitere Gebäude vergrössern. Der gesamte südliche Teil der Burg soll aus dieser Zeit
stammen.
Lange Zeit blieb es ruhig um Schloss Burg. Die Anlage überstand viele Jahrhunderte schadlos, bis sie schliesslich 1632 Schauplatz des Dreissigjährigen
Krieges wurde. Die Burg wurde von schwedischen Truppen beschlossen und belagert und schliesslich 1648 zerstört. Sämtliche Wehranlagen wurden
hierbei geschliffen, so dass am Ende nur noch der Diebesturm und einige Wirtschaftsgebäude übrig waren. Zwar konnte zumindest der Hauptbau von
Schloss Burg um 1700 wieder restauriert werden. Die Anlage fand allerdings nicht zu seiner alten Blüte zurück und war bis ins 19. Jahrhundert hinein
lediglich der Amtssitz des herzoglichen Rentmeisters und bergischer Gerichtssitz. Zwischenzeitlich wurde das Gebäude auch industriell genutzt. So
entstanden hier auf Schloss Burg zum Beispiel die berühmten "Burger Scharzen" (Wolldecken). Die Burg bekam daher im Volksmund auch die Namen
Schaazenborg oder
Scharzenburg.
Dem Verfall konnte diese Nutzung aber nicht entgegen treten. Da Eisen und Holz wertvoll waren, wurde das Dach des Palas abgerissen, um seine
Materialien dem Bau des Elberfelder Landgerichts zu Gute kommen zu lassen. Die Bauern aus der Umgebung nutzten die Überreste der Burg als
kostenlosen Steinbruch für ihre eigenen Häuser.
Innerhalb kürzester Zeit verfiel Schloss Burg zur Ruine. Das Königreich Preussen, in dessen Besitz Schloss Burg sich mittlerweile befand, sah sich aus
Geldmangel schliesslich dazu genötigt, die Burg zu verkaufen. Sie sollte abgerissen werden, damit das Land für andere Zwecke genutzt werden konnte.
Erst 1882 entstand das Interesse, die Burg zu restaurieren. Zu diesem Zweck wurde der Schlossbauverein gegründet, unter dessen Aufsicht die Anlage
nach und nach wieder aufgebaut wurde.
Bis zur vollständigen Restaurierung dauerte es beinahe 25 Jahre, obwohl sich sogar Künstler der Kunstakademie Düsseldorf an dem Projekt beteiligten.
Bedeutende Wandgemälde von Künstlern wie Willy Spatz sind noch heute zu besichtigen. Leider war nach der Restaurierung noch lange keine Ruhe für
den Schlossbauverein. Denn 1920 wurde das Dach des Palas bei einem Brand vollständig zerstört. Der Wiederaufbau dauerte drei Jahre und konnte nur
durch ein zeitweilig erhobenes Eintrittsgeld finanziert werden. Eine kleine Kapelle, die 1830 wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste, konnte nicht
wieder errichtet werden. Ihre Glocke fungiert heute als Glocke der Stundenuhr, die in Schloss Burg installiert wurde.
Eine besondere Rolle spielt auch heute noch der
Batterieturm im Hof von Schloss Burg. Er ist zu einer Gedenkstätte erklärt worden,
die als Mahnmal der Vertreibung in Europa dienen soll. In und um den Turm findet man zahlreiche Plastiken, Erinnerungsstücke und Gedenktafeln, die an
deutsche Flüchtlinge erinnern sollen.
(rh)
Heute lädt Schloss Burg zu einer Besichtigung zu den angegebenen Öffnungszeiten ein.
Im Gebäude befindet sich heute ein
Museum.
Zu Schloss Burg liegen mir noch keine Informationen zu einem
Hotel vor.
Das
Restaurant der Burg/des Schlosses bietet eine vielfältige Küche.
Im
Bistro oder
Café erhalten Sie kleine Speisen und Getränke.
In Schloss Burg finden Sie ein
Standesamt oder zumindest die Außenstelle des Standesamtes Solingen für die Zeremonie der
standesamtlichen Trauung.
Die vorhandene
Kirche oder
Kapelle ermöglicht kirchliche Trauungen bzw. Eheschließungen.
Der Bankettsaal, Ballsaal oder größere Raum ermöglicht eine
Hochzeitsfeier mit Bewirtung.
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