Geschichte von Schloss Corvey
Schloss Corvey hat nicht nur eine beeindruckende Geschichte, es spielte auch in der Geschichte eine beeindruckende Rolle. Ursprünglich handelte es sich
bei dem Bau nicht um ein Schloss, sondern um ein Kloster. Es wurde 815 von Ludwig dem Frommen gegründet, das allerdings verkehrstechnisch
ungünstig lag.
Schon 822 zogen die Benediktinermönche mit ihrem Kloster an die Weseraue in der Nähe von Höxter. Hier entstand auch der Name vom Schloss,
Corvey. Im Jahr 844 wurde die Klosterkirche des Schlosses den Patronen St. Stephanus und St. Vitus geweiht. Dadurch wurde Schloss Corvey innerhalb
weniger Jahre zu einer wichtigen Wallfahrtsstädte. Daraufhin begann das Kloster aufzublühen. Innerhalb der nächsten Jahrhunderte kamen eine
Schreibschule und eine Bibliothek hinzu.
889 wurde das Kloster von König Arnulf besucht und vom damaligen Abt, Bovo I. als Memorialstiftung für die karolingischen Könige präsentiert. Das
bedeutet, dass das Kloster von Schloss Corvey vor allem dafür zuständig war, durch Messen und Gebete das Gedenken an Könige wie Karl den Grossen
aufrecht zu erhalten und für ihr Seelenheil zu sorgen. Aber auch andere Königsdynastien wie die Ottonen besuchten Schloss Corvey häufig und
versahen das Kloster mit reichen Schenkungen.
Im 13. Jahrhundert wurde das in Schloss Corvey beherbergte Kloster erst zur Reichsabtei, dann zur Fürstabtei erhoben. Doch trotz dieser Erhebung war
die Blütezeit des Klosters vorbei. Kriege und Misswirtschaften führten nicht nur zum Ruin des Klosters, sondern auch zur vollständigen Zerstörung des
Vorgängerbaus von Schloss Corvey. Der Neubau der Anlage begann, doch wurde sie immer wieder verändert. Viele Jahrhunderte fristete das Kloster ein
eher trübes Leben und drohte im Jahr 1648 unterzugehen, als der Westfälische Frieden beschlossen wurde. Der Münsteraner Fürstbischof Christoph
Bernhard von Galen übernahm schliesslich die Leitung des Klosters, veränderte das Klosterleben und baute die Anlagen zum barocken Schloss Corvey
aus. Die Bauarbeiten dauerten bis 1750 an. Zu dieser Zeit entstanden neben dem Kaisersaal auch der Kreuzgang, die Barockkirche mit ihrer 1681
erbauten Orgel und die Äbtegalerie.
Trotz der umfangreichen Restaurierungsmassnahmen war dem Kloster nicht mehr viel Zeit beschieden. Die Säkularisation führte gegen Ende des 18.
Jahrhunderts dazu, dass auch das Kloster Corvey aufgehoben wurde. Das Gebäude und seine Verwaltung konnten nur dadurch gerettet werden, dass
Abt Theodor von Brabeck erfolgreich die Erhebung Corveys zum Fürstentum anstrebte. Dadurch war Corvey nicht länger ein zu enteignendes Kloster,
sondern Schloss Corvey, wie es heute bekannt ist. Ursprünglich ein eigenes Fürstentum fielen Schloss Corvey und die Ländereien im Jahr 1803 erst an
das Königreich Preussen und nur wenige Zeit später an Nassau-Oranien. Als die Franzosen 1809 in Westfalen einmarschierten, wurde Schloss Corvey
zum Besitz des Königreiches Westfalen erklärt. Erst nach dem Wiener Kongress fiel Schloss Corvey zurück an das Königreich Preussen.
Hier gelangte es 1821 in den Besitz des Landgrafen Viktor Amadeus von Hessen-Rotenburg. Er besann sich auf alte Zeiten und errichtete die berühmte
Bibliothek von Schloss Corvey neu. Dafür löste er seine Hofbibliothek in Rotenburg an der Fulda auf und brachte seine Bücher nach Corvey, wo sie heute
noch stehen. Da er keinen Sohn hatte, vererbte er bald darauf Schloss Corvey und die Ländereien an seinen Neffen, den Erbprinzen Viktor von
Hohenlohe-Schillingfürst. Er war nicht nur Herzog von Ratibor, sondern nahm 1840 auch den Titel eines Fürsten von Corvey an. Auch dieser hatte ein
grosses Interesse an der Bibliothek von Schloss Corvey und bemühte sich Zeit seines Lebens darum, den Bestand zu erweitern. Dazu holte er den
berühmten Germanisten August Heinrich Hoffmann von Fallersleben nach Schloss Corvey. Gemeinsam verdoppelten sie den Bestand an Büchern auf
mehr als 70.000 Bände. Ein besonders wertvoller Schatz aus der Bibliothek von Schloss Corvey ist die Heliandhandschrift, die um 1000 verfasst wurde.
Sie befindet sich heute im Münchener Archiv.
(rh)
Heute lädt Schloss Corvey zu einer Besichtigung zu den angegebenen Öffnungszeiten ein.
Im Gebäude befindet sich heute ein
Museum.
Zu Schloss Corvey liegen mir noch keine Informationen zu einem
Hotel vor.
Im Objekt ist keine
Gastronomie vorhanden oder mir liegen
keine Informationen über ein mögliches
Bistro,
Café oder
Restaurant vor.
Zu Schloss Corvey liegen mir keine Details zu einem
Standesamt vor.
Die vorhandene
Kirche oder
Kapelle ermöglicht kirchliche Trauungen bzw. Eheschließungen.
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