Geschichte von Schloss Detmold
Schloss Detmold ist bereits seit dem Ende des 8. Jahrhunderts eine wichtige Residenz gewesen. Damals handelte es sich bei der Anlage freilich noch nicht
um das Schloss, wie man es heute kennt, sondern um einen einfachen Wirtschaftshof im Besitz des Bischofs von Paderborn. Dieser Gutshof wurde
zwischen 1200 und 1263 zum Wasserschloss ausgebaut. Wann genau Schloss Detmold erbaut wurde, lässt sich nicht mehr auf das Jahr genau sagen. Es
wird aber vermutet, dass der Bau mit der Gründung der Stadt Detmold im Jahr 1263 zusammenfiel. Noch heute sind Mauern dieser ersten Anlage
erhalten. Sie finden sich im Turm von Schloss Detmold wieder. Andere Teile der Residenz sind wesentlich jünger. So stammen der Südflügel und der
Westflügel frühestens aus dem 14. Jahrhundert.
Schloss Detmold befand sich ab etwa 1366 im Besitz des Grafen Simon III. von Detmold, der ebenso wie einige seiner Nachfahren den Familienstammsitz
in Lippstadt zu Gunsten von Schloss Detmold verlassen hatte. Während der Soester Fehde im Jahr 1447, in der die Stadt Soest versuchte, ihre
Unabhängigkeit zu erreichen, liess der Erzbischof von Köln nicht nur die Burg, sondern die ganze Stadt plündern und bis auf die Grundmauern zerstören.
Die Burgherren liessen sich davon nicht niederschlagen sondern bauten Schloss Detmold erneut wieder auf, diesmal allerdings nicht als Wasserschloss,
sondern als wehrhafte Festung. Doch die Zeiten wurden friedlicher, so dass eine stark befestigte Burg weder zeitgemäss noch notwendig war. Darum
Beschloss Graf Bernhard VIII. zu Lippe, die Burg im Rahmen der Weserrenaissance umzubauen.
Die ehemalige Burg wurde zum vierflügeligen Schloss Detmold umgebaut, die Schloss Neuhaus in Paderborn ähnelt. Tatsächlich wurde das Paderborner
Schloss als Vorbild für das neue Schloss von Detmold herangezogen. Typisch für die Weserrenaissance und Jörg Unkair, dem Architekten des Schlosses
sind nicht nur die zwei Giebel an der Vorderfront, sondern auch die dazu gehörenden Treppentürme. Doch Unkair starb 1553, ehe der Umbau vollendet
werden konnte. Deshalb wurde seine Arbeit von Johann Robin fortgeführt. Doch auch er konnte den Bau von Schloss Detmold nicht vollenden. Erst ein
dritter Baumeister konnte seine Aufgabe erfüllen. Er schloss den Umbau der herrschaftlichen Anlage mit der Errichtung des Torflügels ab.
Im Laufe der Zeit war Schloss Detmold immer wieder weiteren Veränderungen unterworfen. Ursache waren vor allem Veränderungen des Geschmacks.
So wurde das Schloss um 1620 und 1673 zwei weitere Male erweitert. Zu dieser Zeit entstanden das Küchenportal und der hintere Flügel der Anlage.
Danach war Schloss Detmold in seiner Form, wie es heute bekannt ist, zwar fertig gestellt. Doch bereits 1715 folgte ein weiterer Umbau. So wurden die
beiden Langflügel des Schlosses und die gesamte Innenausstattung dem moderneren Barock angepasst. Unter anderem wurden die Wände mit Stuck
verziert, bemalt und mit Wandteppichen behangen. Bis heute ist Schloss Detmold in diesem Zustand erhalten, wenn man von kleineren,
bedeutungsloseren Umbaumassnahmen absieht, die im 18. und 19. Jahrhundert noch stattgefunden hatten. Übrigens hat man trotz des lange
währenden Friedens nicht vergessen, dass die Burg bereits einmal zerstört worden war. Deshalb verfügt Schloss Detmold über eigene Bastionen, die mit
Kanonen besetzt werden konnten und die typischen Wassergräben, die weniger ästhetische als vielmehr schützende Zwecke erfüllten.
Fast 800 Jahre lang befand Schloss Detmold sich im Besitz der Familie Lippe, die über das gleichnamige Land regierte. Doch schliesslich musste die Familie,
ebenso wie der Kaiser und alle Fürsten des Landes im Jahr 1918 ihre Ländereien abtreten. Das Schloss Detmold blieb zwar im Familienbesitz, doch war
die Familie von Lippe fortan nicht mehr berechtigt, einen Adelstitel zu tragen. Etwa dreissig Jahre lang war Lippe ein freies Fürstentum, ehe es nach dem
zweiten Weltkrieg in das Land Nordrhein-Westfalen eingegliedert wurde. Das Fürstenhaus zu Lippe spielt heute politisch keine Rolle mehr.
(rh)
Heute lädt Schloss Detmold zu einer Besichtigung zu den angegebenen Öffnungszeiten ein.
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