Geschichte von Schloss Gevelinghausen
Schloss Gevelinghausen wurde vermutlich von den Rittern von Gevelinghausen errichtet. Zum Gut gehörte eine kleine Siedlung. Während sich erste
Siedlungsspuren bis ins 8. Jahrhundert zurück verfolgen lassen, kann nicht mehr geklärt werden, wann für Schloss Gevelinghausen der erste Grundstein
gelegt wurde. Der Ort selbst wurde im Jahr 1277 zum ersten Mal erwähnt. Das Gut taucht in den Urkunden das erste Mal im Jahr 1299 auf. Graf Ludwig
von Arnsberg soll das Gut und das umliegende Dorf zu dieser Zeit gegen das Gut Ostwig eingetauscht haben, das sich im Besitz des Stifts Meschede
befand. Man kann also davon ausgehen, dass Schloss Gevelinghausen sich schon längere Zeit im Besitz der Familie von Arnsberg befunden hatte.
Die genauen Hintergründe sind nicht geklärt, doch befand sich Schloss Gevelinghausen bereits im Jahr 1368 wieder im Besitz der Grafen von Arnsberg.
Ein Nachfahr Ludwigs, Gottfried IV. verkaufte seine Grafschaft, das Rittergut eingeschlossen, für 130.000 Taler an den Erzbischof von Köln. Neuer Herr
der Burg wurde spätestens im Jahr 1371 die Familie von Gevelinghausen, die das Gut besser befestigte und es dem Erzbischof von Köln als Offenhaus
zur Verfügung stellte. Im Gegenzug nahm der Erzbischof Schloss Gevelinghausen unter seinen persönlichen Schutz.
Nachdem Schloss Gevelinghausen in den folgenden Jahren mehrfach renoviert und erweitert wurde, entstanden um 1543 die Schlosskapelle und um 1562
die Gevelinghäuser Mühle. Mindestens 15 Fronhöfe gehörten zu dieser Zeit zum Gut. Als der Dreissigjährige Krieg begann, wurde Schloss Gevelinghausen
selbst zwar kaum beschädigt. Von den Fronhöfen blieben allerdings nur zwei übrig, so dass vor allem die wirtschaftlichen Folgen für die Herren von
Gevelinghausen und die ansässigen Bauern enorm waren. Noch während des Krieges wurde eine neue Schlosskapelle errichtet, die man Maria
Magdalena weihte. Sie wurde jeweils 1879 und 1899 durch Umbaumassnahmen erweitert.
Kurze Zeit nach dem Krieg geriet Schloss Gevelinghausen in den Besitz der Freiherren von Siegen. Sie verkauften es um 1796, nach beinahe 150 Jahren
Besitz, zusammen mit Wiggeringhausen an den Freiherren von Wendt, Simon August. Er renovierte das Gut im Jahre 1810 und baute es zum Schloss
aus. Die Familie von Wendt lebte viele Jahre auf Schloss Gevelinghausen und machte vor allem dadurch von sich Reden, dass sie in den Jahren nach
1821 17 von 19 der Fronhöfe, die eigentlich dem Gut gehörten, den Bauern zum vollständigen Besitz übertrug. Sie waren fortan nicht mehr zu
Pachtleistungen oder Fronarbeiten verpflichtet. Bald darauf, im Jahr 1839, verliess auch die Familie von Wendt Schloss Gevelinghausen. Sie verlegte
ihren Familiensitz nach Schellenstein im benachbarten Bigge, nachdem sie dort ein entsprechendes Gut gefunden hatten. Das Schloss selbst blieb vorerst
leer und fand erst im Jahr 1867 neue Bewohner.
Die 1633 errichtete Schlosskapelle, die in den vergangenen Jahrhunderten zwei Mal erweitert worden war, wurde im Jahr 1900 schliesslich abgerissen.
Lediglich die 1879 errichtete Apsis blieb stehen. An die Stelle der alten Kapelle von Schloss Gevelinghausen kam ein neues Langschiff.1908 folgte der
Anschluss des Schlosses und des ganzen Dorfes an das Stromnetz. Zu dieser Zeit lebte auf Schloss Gevelinghausen wieder eine Linie der Familie von
Wendt, die in den 1930er Jahren mit dem Bischof von Münster verwandt war. Zum Ende des zweiten Weltkriegs wurden das Dorf und auch der Gutshof
von amerikanischen Truppen besetzt, bald aber wieder freigegeben. Der Besitzer des Gutes war im Jahr 1942 in Russland gefallen. Sein Sohn, Karl Josef
Freiherr von Wendt, konnte das Erbe aber erst mit 24 Jahren übernehmen. Er hatte das ehrgeizige Ziel, südlich von Schloss Gevelinghausen eine
Rennstrecke zu bauen, was die Landesregierung aber nicht genehmigte. Stattdessen wurde hier 1973 ein Schlosshotel eröffnet. Durch einen
gerichtlichen Vergleich war der Eigentümer gezwungen, Schloss Gevelinghausen im Jahr 1985 an seine heutigen Besitzer zu verkaufen.
(rh)
Nach meinen Informationen ist eine
Besichtigung von Schloss Gevelinghausen möglicherweise möglich (eventuell nur eine Außenbesichtigung). Genaue Informationen dazu und zu den
Öffnungszeiten und
Besichtigungszeiten liegen mir aber leider noch nicht vor.
In Schloss Gevelinghausen befindet sich außerdem heute ein
Hotel für Übernachtungen.
Das Hotel
bietet
Zimmer
zum Preis ab 82 EUR für ein Einzelzimmer (pro Zimmer).
zum Preis ab 41 EUR für ein Doppelzimmer (pro Zimmer).
Das
Restaurant der Burg/des Schlosses bietet eine vielfältige Küche.
Zu Schloss Gevelinghausen liegen mir keine Details zu einem
Standesamt vor.
Die vorhandene
Kirche oder
Kapelle ermöglicht kirchliche Trauungen bzw. Eheschließungen.
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