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Geschichte von Schloss Münster

Schon im Mittelalter spielte Münster eine wichtige Rolle als Residenz des Fürstbischofs. Die reiche und mächtige Stadt wurde von vielen Zitadellen und Festungen beschützt, eine davon genau dort, wo heute Schloss Münster steht. Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts spielte der damalige Bischof mit dem Gedanken, eine der Zitadellen abzureissen und dort eine fürstliche Residenz zu erbauen. Er beauftragte den bekannten Architekten Johann Conrad Schlaun mit dieser Aufgabe, der bereits im Jahr 1732 Pläne für das neue Schloss Münster vorlegen konnte. Vorerst kam es allerdings nur zum Bau einer Klosterkirche, die aber nie vollendet wurde.

Erst nach dem Siebenjährigen Krieg, nach dem sämtliche Befestigungsanlagen von Münster geschliffen wurden, begann Fürstbischof Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels mit dem Bau von Schloss Münster. Damit erfüllte er nicht nur eigene Vorstellungen von einer bischöflichen Residenz, sondern kam auch den Wünschen des münsteraner Adels nach. So fand bereits im Jahr 1767 die Grundsteinlegung zum Bau von Schloss Münster statt. Fertiggestellt wurde das Residenzschloss zwanzig Jahre später, im Jahr 1787. Mit dem Bau wurde der Architekt Schlaun beauftragt. Er konnte Schloss Münster allerdings nicht fertigstellen, da er 1773 starb. Bis dahin waren nur der Rohbau von Schloss Münster, ein Marstall und ein Wachhaus fertig gebaut worden. Sein Nachfolger wurde der Architekt Wilhelm Ferdinand Lipper. Er versuchte, Schloss Münster einen klassizistischen Stil zu verleihen, was allerdings am Willen des Auftraggebers scheiterte. Lediglich der Garten von Schloss Münster, der ursprünglich als französischer Garten geplant war, wurde von Lipper schliesslich durch einen Englischen Garten ersetzt.

Fürstbischof Maximilian Friedlich hatte an Schloss Münster leider keine Freude mehr. Drei Jahre, bevor die Bauarbeiten beendet waren, starb er. Da sein Nachfolger, Maximilian Franz von Österreich, gleichzeitig auch der Fürstbischof von Köln war, verweilte er hauptsächlich in Bonn. Schloss Münster, das eigentlich als Residenzschloss geplant war, wurde nur selten genutzt. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss aus dem Jahr 1802, mit dem das Fürstbistum Münster aufgelöst wurde, verlor Schloss Münster seine ursprüngliche Funktion. Stattdessen bezog Freiherr von Stein als preussischer Gouverneur die prachtvolle Anlage. Fortan wurde Schloss Münster vor allem als Regierungssitz genutzt. Ab 1815 war die Residenz Sitz des Präsidenten der Provinz Westfalen. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten residierte hier der Gauleiter von Westfalen-Nord, der auf dem vor Schloss Münster gelegenen Hindenburgplatz zahlreiche Aufmärsche veranstaltete.

Als eines der wichtigsten Refugien der Nazis wurde Schloss Münster im zweiten Weltkrieg durch Bomben schwer beschädigt. Während erste Schäden durch Bomben und Feuer relativ schnell wieder repariert werden konnten, wurde Schloss Münster im März 1945 von einer Bombe so schwer getroffen, dass es mehrere Tage lang brannte. Nur die Aussenmauern des Schlosses überstanden den Brand weitestgehend. Auch der Nordflügel konnte zumindest in Teilen wieder hergestellt werden. Lediglich die Kapelle von Schloss Münster überstand die Bombenangriffe unbeschadet. Nachdem deutsche Proteste erfolgreich verhindert hatten, dass die britischen Besatzer die Ruine abrissen, wurde bereits 1946 mit dem Wiederaufbau von Schloss Münster begonnen. Der Grund dafür war, dass die Universität während des Krieges so schwer zerstört wurde, dass sie neue Räumlichkeiten benötigte. Man entschied darum, Schloss Münster der Westfälischen Wilhelms-Universität zur Verfügung zu stellen. Bis erste Vorlesungen im Schloss gehalten werden konnten, vergingen aber noch vier weitere Jahre. Und noch einmal vier Jahre dauerte es, ehe Schloss Münster im Jahr 1954 endlich wieder vollkommen restauriert war. Insgesamt wurden 2,5 Millionen Reichsmark in den Neubau von Schloss Münster investiert. Ein besonderer Hingucker ist das Glockenspiel, das im Wiedereröffnungsjahr des Schlosses auf dem Dach installiert wurde.

Heute ist Schloss Münster nicht nur das Wahrzeichen der Stadt, sondern auch der Universität. Darum findet es sich unter anderem im Wappen der Hochschule wieder. Der englische Garten wurde mittlerweile zum botanischen Garten des Instituts für Botanik umgewandelt.

(rh)


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Objekt 112
Schloss Freckenhorst Schloss Wilkinghege


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