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Geschichte von Schloss Neuhaus


Alternative Bezeichnung:

Fürstbischöfliches Schloss Neuhaus

Im Jahr 2007 feierte Schloss Neuhaus sein 750-jähriges Bestehen. Der Erbauung der Anlage ging ein Streit zwischen den Paderbornern und ihrem Landesherren Bischof Bernhard III. im Jahr 1222 voraus. Dieser Streit wurde offenbar so bedrohlich, dass der Nachfolger des Bischofs, Simon I. zur Lippe, sich beim Papst das Recht einholte, eine Burg bauen zu dürfen. Nachdem die Genehmigung erfolgt war, begann im Jahr 1257 der Bau von Schloss Neuhaus. Zuvor befand sich am Ort des Bauplatzes ein Hof, der bereits im Jahr 1036 urkundlich erwähnt worden war.

Spätestens im Jahr 1275 muss der erste Bau von Schloss Neuhaus fertig gestellt worden sein, da zu diesem Zeitpunkt bereits erste bischöfliche Urkunden auf der Burg ausgestellt wurden. Mit dem heutigen Schloss Neuhaus hatte die damalige Burg aber noch nicht viel gemein. Erst im Jahr 1370 wurde eines der ersten Gebäude errichtet, die heute noch erhalten sind. Dabei handelt es sich um das Haus Spiegel, den Wohnraum von Schloss Neuhaus. Dem damaligen Geschmack entsprechend wurde es in gotischem Stil erbaut. Erst 200 Jahre später folgte das Haus Braunschweig, das vom neuen Herrn von Schloss Neuhaus, Erich von Braunschweig, etwa im Jahr 1525 errichtet wurde. Dieser Gebäudeteil ist der erste Vertreter eines neuen Baustils gewesen, den man später als "Weserrenaissance" bezeichnete.

Bereits zehn Jahre nach der ersten Erweiterung von Schloss Neuhaus folgten weitere Gebäudeteile durch Bischof Hermann II. und seinen Nachfolger Dietrich IV. von Fürstenberg. Um 1597 war der Bau von Schloss Neuhaus in seiner geplanten, vierflügeligen Anlage, endlich beendet. Den Abschluss von Schloss Neuhaus bildete das Haus Fürstenberg mit seinen vier Aussentürmen. Noch immer war Schloss Neuhaus im Besitz der Bischöfe, die die Anlage zu einem überregional bekannten, kulturellen Zentrum machten.

Mit Fürstbischof Clemens August von Bayern kamen weitere Erweiterungen von Schloss Neuhaus zum Tragen. So errichtete er um 1730 unter anderem einen Marstall, in dem mehr als 100 Pferde Platz fanden.

Im 19. Jahrhundert setzte die Säkularisation ein, was dazu führte, dass Schloss Neuhaus aus dem Besitz der Bischöfe in den der Preussen überging. Kurz darauf wurde Westfalen von den französischen Truppen besetzt, die das Land zum Königreich erhoben. In der Zeit von 1806 bis 1814 wurde Schloss Neuhaus dann wenig rühmlich nicht als Residenz, sondern als Gefängnis genutzt. Erst als die preussischen Truppen die Anlage zurückerobern konnten, wurde das Gefängnis wieder aufgehoben. Stattdessen wurde Schloss Neuhaus fortan als Sitz einer militärischen Garnison genutzt. Hier wurden bedeutende Regimenter untergebracht, die im ersten und zweiten Weltkrieg eine tragende Rolle spielten. Auch nach dem zweiten Weltkrieg blieb Schloss Neuhaus unter militärischer Verwaltung, diesmal allerdings durch die britischen Besatzer.

Erst im Jahr 1964 konnte die Gemeinde Schloss Neuhaus und einen Teil der Halbinsel, auf der das Schloss liegt, kaufen. Der Kaufpreis für die Anlage war symbolisch und lag bei einer Mark. Die ehemalige Garnison wurde renoviert und für die Nutzung durch eine Realschule hergerichtet. Auch die Garnisonskirche, die im alten Rittersaal von Schloss Neuhaus errichtet worden war und von der evangelischen Gemeinde genutzt wurde, wurde umfunktioniert. Dasselbe Schicksal ereilte auch die bischöfliche Hofkapelle, die im Haus Köln, einem weiteren Gebäudeteil von Schloss Neuhaus, errichtet worden war. Auf der ebenfalls zum Schloss gekauften Halbinsel wurde eine kleine Freilichtbühne errichtet.

Die Bau- und Restaurierungsarbeiten an Schloss Neuhaus waren mit dem Einzug der Schule aber noch nicht beendet. So wurde bei Abrissarbeiten im Jahr 2009 ein überdimensional grosses Fundament entdeckt. Mit Hilfe von alten Karten konnte dieses Fundament als ehemaliger Marstall identifiziert werden, der um 1650 erbaut worden sein muss. Heute befindet sich in einem weiteren Teil von Schloss Neuhaus, dem von Clemens August errichteten Marstall, ein Museum, in dem man sich über diesen Aufsehen erregenden Fund informieren kann.

(rh)


Heute lädt Schloss Neuhaus zu einer Besichtigung zu den angegebenen Öffnungszeiten ein. Im Gebäude befindet sich heute ein Museum. Zu Schloss Neuhaus liegen mir noch keine Informationen zu einem Hotel vor. Im Objekt ist keine Gastronomie vorhanden oder mir liegen keine Informationen über ein mögliches Bistro, Café oder Restaurant vor. Zu Schloss Neuhaus liegen mir keine Details zu einem Standesamt vor. Zu einer Kirche oder Kapelle direkt auf dem Gelände liegen mir keine Informationen vor. Der Bankettsaal, Ballsaal oder größere Raum ermöglicht eine Hochzeitsfeier mit Bewirtung.

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Objekt 31
Burgruine Niederburg Schloss Holte


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