Geschichte von Wasserschloss Westerwinkel
Wie bei vielen Schlössern im Münsterland ist auch der Vorgänger des heute bekannten Wasserschloss Westerwinkel einmal eine Burg gewesen. Wann
diese errichtet wurde, ist heute nicht mehr bekannt. Nachgewiesen ist sie erst für das Jahr 1225. Vermutlich hat es sich bei dieser Anlage um eine
Wasserburg gehandelt, die von einem doppelten Graben und mehreren Wällen geschützt wurde. Zeitzeugen berichteten während des Dreissigjährigen
Krieges davon, dass die Wälle so hoch gewesen sein sollen, dass man die unteren Fenster der Burg dahinter überhaupt nicht mehr sehen konnte. Alles in
Allem war die Vorgängerburg vom Wasserschloss Westerwinkel wohl mindestens 35 Jahre älter, da den Grafen von Altena-Isenberg, die hier regierten,
schon im Jahr 1190 die Erlaubnis zum Bau einer Burg gegeben worden war.
Die ersten Aufzeichnungen über das Wasserschloss Westerwinkel werden einem streitbaren Zufall zugeschrieben. Denn im selben Jahr ermordete der
Burgherr Friedrich von Isenberg den Erzbischof von Köln. Er wurde hingerichtet, woraufhin sich sein Sohn und der benachbarte Graf Adolf I. von der
Mark um die Burg stritten. Der hatte die Wirren um die Hinrichtung nämlich genutzt, um den ganzen Besitz an sich zu reissen. Nur Teile davon, darunter
auch die Burg, konnte der Isenberger Erbe wieder in seinen Besitz zurückholen.
Lange blieb das zukünftige Wasserschloss Westerwinkel nicht im Besitz derer von Isenberg. Bis 1430 war die Anlage Eigentum der Herren von Ascheberg,
ehe die Grafen von Limburg die Burg übernahmen und sie an Hermann von Merveldt verlehnten. Dabei handelt es sich um eine alte Adelsfamilie, die dem
westfälischen Uradel angehört. Die Herrschaft über die Burg brachte der Familie von Limburg kein Glück. Nur wenig später war sie gezwungen, die Anlage
erneut an die Familie von Aschenberg zu verkaufen. Im Jahr 1498 kaufte sie dann schliesslich ein Mitglied der Familie Merveldt. Doch die finanzielle Lage
der Burgherren blieb schlecht, so dass die dem Wasserschloss Westerwinkel vorangehende Burg erneut verkauft werden musste. Erst im Jahr 1555
gelangte die Burg durch Heirat zurück in den Besitz der Familie von Merveldt.
Lange Zeit war die Region rund um das Wasserschloss Westerwinkel nicht mehr als ein einfaches Lehnsgut gewesen. Im Jahr 1667 schaffte die Familie
von Merveldt es dann aber, es den Limburger Besitzern endgültig abzukaufen. Schon wenige Jahre zuvor hatte man damit begonnen, die Burg zu
verändern. So errichtete man in den Jahren 1663 bis 1668 die Vorburg vom Wasserschloss Westerwinkel. Da die Anlage nach der Übernahme aus der
Lehnsherrschaft persönliches Eigentum der Familie war, wurden die Bauaktivitäten auf der Burg noch intensiviert. Verantwortlich dafür war auch die
Erhebung eines von Merveldts in den Reichsfreiherrenstand, die im Jahr 1668 erfolgte.
Durch den neuen Status benötigte man auch eine repräsentativere Residenz. Deshalb legte man das Wasserschloss Westerwinkel besonders grosszügig
an. Es gilt mittlerweile als eines der frühesten und grössten Barockschlösser in ganz Westfalen. Fertig gestellt wurde das Schloss im Laufe des 17.
Jahrhunderts. Gerade im Park und bei den darauf befindlichen Gebäuden gab es immer wieder Erweiterungen und Veränderungen im Wasserschloss
Westerwinkel.
Im 20. Jahrhundert drohte der Familie von Merveldt die Gefahr, das Wasserschloss Westerwinkel zu verlieren. Ferdinand, Graf von Merveldt, hatte nur
eine Tochter bekommen, die durch Heirat aber den Namen änderte. Damit der Familienname erhalten blieb und das Wasserschloss Westerwinkel auch
wirklich ein Merveldter Besitz blieb, adoptierte eben dieser Ferdinand schliesslich seinen eigenen Enkelsohn und gab den Familiennamen so weiter.
Nachdem das Wasserschloss Westerwinkel selbst einmal errichtet worden war, fanden am Gebäude an sich keine Veränderungen mehr statt. Deshalb
kann man die Anlage heute noch so sehen, wie sie vor fast vierhundert Jahren erbaut worden war. Lediglich einen Unterschied gibt es im Vergleich zum
ursprünglichen Wasserschloss Westerwinkel: Einer der Flügelteile des Schlosses musste nach einem Brand abgerissen werden.
(rh)
Heute lädt Wasserschloss Westerwinkel zu einer Besichtigung zu den angegebenen Öffnungszeiten ein.
Im Gebäude befindet sich heute ein
Museum.
Zu Wasserschloss Westerwinkel liegen mir noch keine Informationen zu einem
Hotel vor.
Im Objekt ist keine
Gastronomie vorhanden oder mir liegen
keine Informationen über ein mögliches
Bistro,
Café oder
Restaurant vor.
Zu Wasserschloss Westerwinkel liegen mir keine Details zu einem
Standesamt vor.
Zu einer
Kirche oder
Kapelle direkt auf dem Gelände liegen mir keine Informationen vor.
Dieser Text wurde von den Mitarbeitern meiner Redaktion recherchiert und geschrieben und ist urheberrechtlich geschützt. Falls Sie Fragen oder Anregungen dazu haben, schreiben Sie mir gerne.