Geschichte von Burg Grossfurra
Die ehemalige Burg Grossfurra, häufig auch einfach als Großfurra, Wuor oder schlicht Burg Furra bezeichnet, wurde im1 1. Jahrhundert als Wasserburg
von den Landgrafen von Thüringen errichtet. Eine erste urkundliche Erwähnung der Anlage stammt aus dem Jahr 1998, als die Ritter von Furra hier
lebten. Diese Familie starb 1332 aus, so dass in den folgenden 100 Jahren die unterschiedlichsten Adelsfamilien auf der Burg lebten. Erst 1425 wurde das
Gebäude zum vorerst letzten Mal verkauft und gelangte in den Besitz der Familie von Wurmb. Sie kaufte nach und nach die einzelnen, auf verschiedene
Adelsgeschlechter verteilten Teile der Burg Grossfurra auf.
Während des Bauernkrieges von 1525 wurden die Besitzer von Burg Grossfurra vertrieben. Nachdem sie die Anlage zurückerobert hatten, wurde sie zur
Zwingburg ausgebaut, so dass sie bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Kriege, Seuchen und Naturkatastrophen praktisch unbehelligt überstand. Nach
dem Krieg wurde die Familie von Wurmb enteignet und die Burg wurde als Schule und Kindergarten genutzt. Nach der Wende war die gesamte Anlage
vollkommen marode. Wegen der hohen Sanierungskosten stand es mehrere Jahre leer, ehe es 1996 an einen privaten Investor verkauft werden konnte.
Nach einer umfangreichen Sanierung zog er mit seiner Familie und seinem Unternehmen auf Burg Grossfurra ein.
(rh)
Zwischen Kyffhäuser und Harz, in der Mitte Deutschlands, steht in Ortsmitte die Burg Grossfurra.
874 wurde der Ort Grossfurra unter dem Namen "Furari" erstmals urkundlich erwähnt. Im 11. Jahrhundert wurde die Burg von den Thüringer Landgrafen
erbaut. Sie war zuerst im Besitz eines Rittergeschlechts der "Von Furra". Nach Aussterben dieser Familie (1332) wurde die Burg an verschiedene
Adelsgeschlechter belehnt. Die Wasserburg war zu dieser Zeit geteilt in den östlichen Flügel "die Vogtei" und einen westlichen "das adelige Lehn".
Die Familie von Wurmb erwarb in den Jahren ab 1415 nach und nach die Burganteile der verschiedenen Rittergeschlechter. Über 500 Jahre lenkte das
Adelsgeschlecht derer von Wurmb die Geschichte der Burg, der Ländereien, ebenso die Geschichte Thüringens, da sehr hohe Staatsbeamte aus dieser
Familie hervorgingen. Die "Burg Grossfurra" durchlebte 500 Jahre - die Pest und zahlreiche Kriege, bis hin zum Ende des 2. Weltkrieges 1945 - fast
unbeschadet.
1948 erfolgte die Enteignung der Familie von Wurmb und das Gebäude, im Volksmund "Schloss" genannt, wurde in der Zeit der volkseigenen
Besitzverhältnisse als Schule, Kindergarten und durch Wohnungen genutzt. Diese Umnutzung diente einerseits zum Erhalt der Bausubstanz, andererseits
führten sie zu einem erhöhten Verschleiss der Gebäude. Die von der DDR zur Verfügung gestellten minimalen Mittel, konnten nur kleine Wunden heilen,
bzw. helfen grössere Schäden zu minimieren.
Nach der "Wende" 1990 entschloss sich die Gemeinde Grossfurra, als neuer Besitzer, nach Erstellung der Schadensanalyse, das marode Gebäude leer zu
ziehen, um entsprechende Baufreiheiten für die grundlegende Sanierung zu erhalten. Hintergrund war der Verkauf der Burg, da die enormen Mittel für
die Sanierung nicht aufgebracht werden konnten.
1996 fand der gebürtige Bayer und Kaufmann aus Göttingen, Helmut Pohl, Freude an der Burg und war bereit die riesigen Summen für die Sanierung
aufzubringen und ein neues Lebens- und Firmendomizil zu schaffen.
Die Burg wurde eine riesige Baustelle und erst jetzt wurde die wahre Verfassung der Bausubstanz sichtbar. Fast alles musste erneuert und saniert
werden: Teilweise völlige Entkernung der Innenbereiche, das Fundament, die Fachwerkwände, Decken, Fussböden, Dächer, Elektro-, Wasser-,
Kanalisation- und Heizungsinstallation.
Nach 7-jähriger Sanierungszeit wurde durch Eigenleistung des Besitzerpaares, geistiger, seelischer, körperlicher und finanzieller Art der Burg Grossfurra
wieder Leben eingehaucht. Die Innengestaltung mit alten Baumaterialien, rundete diese Arbeit auch optisch ab.
Die aufwendige Sanierungs- und Restaurationsarbeiten dauerten bis 2004 und wurden unter denkmalrechtlichen Prämissen durchgeführt, dies nur mit
einem minimalen Anteil öffentlicher Mittel.
Es entstand ein Refugium mit eigenem, mittelalterlichen Charme, ausgestattet mit moderner Haustechnik. Unter Federführung der langjährigen
Lebensgefährtin, Regina Scholz, entstand 2005 eine Privatvermietung, deren Zimmer und Ferienwohnung mit individuellem Flair überraschen:
Kachelöfen, altem Fachwerk, dicken Mauern, ländliche- rustikaler, antiker- Möblierung. Das Kaminzimmer der Gastgeber bietet beim Frühstück, kleinen
Feierlichkeiten oder gemütlichen Abenden, urige, bodenständige Atmosphäre.
Somit konnten die Besitzer das von ihnen erhaltene Kulturgut teilweise der Öffentlichkeit wieder zugänglich machen.
(Quelle: Regina Scholz und Helmut Pohl)
Heute lädt Burg Grossfurra zu einer Besichtigung zu den angegebenen Öffnungszeiten ein.
In Burg Grossfurra befindet sich außerdem heute ein
Hotel zum Nächtigen.
Das Hotel
bietet
Zimmer
zum Preis ab 78 EUR für ein Einzelzimmer (pro Zimmer).
zum Preis ab 35 EUR für ein Doppelzimmer (pro Zimmer).
Das
Restaurant der Burg/des Schlosses bietet eine vielfältige Küche.
Zu Burg Grossfurra liegen mir keine Details zu einem
Standesamt vor.
Zu einer
Kirche oder
Kapelle direkt auf dem Gelände liegen mir keine Informationen vor.
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