Geschichte von Die Wartburg
Neben Schloss Neuschwanstein ist die Wartburg eine der berühmtesten Burgen Deutschlands. Wann genau die Burg errichtet wurde, ist heute nicht mehr
ermittelbar. Sie war aber seit spätestens 1123 durch das Geschlecht der Ludowinger bewohnt. So verlegte in diesem Jahr Ludwig der Springer seinen
Stammsitz hierher. Nicht nur der Name der Wartburg lässt aber vermuten, dass es bereits vor ihrer Errichtung eine Befestigung oder einen Wachturm auf
dem Berg gegeben haben muss.
Glaubt man der Sage zur Gründung der Wartburg, soll Ludwig der Springer sie mit den Worten "Wart! Berg, du sollst mir eine Burg werden" beschlossen
haben. Problematisch war nur, dass der Berg, auf dem die Burg später errichtet wurde, gar nicht ihm gehörte. Darüber hinaus hatte er auch nicht die
Mittel, den Berg selbständig zu erobern. Stattdessen griff er zu einem Trick. Er liess so viel Erde auf den Berg schaffen, dass er ganz von ihr bedeckt
war. Seine Männer sollen schliesslich ihre Schwerter in diese Erde gerammt und geschworen haben, dass es Ludwigs Erde sei. Damit wurde ihm auch der
Berg als Besitz zugesprochen.
Eine erste Burg bestand schon vor dem Bau der Wartburg, wurde aber noch vor 1080 wieder zerstört. Anlass gab Kaiser Heinrich IV., der die Anlage von
seinem Heer überfallen liess. An dessen Sohn musste Ludwig der Springer die Wartburg schliesslich herausgeben, weil er sich an einem Aufstand beteiligt
hatte und erwischt worden war. Trotz dieses Vorfalls stieg die Familie der Ludowinger unaufhaltsam auf. Im Jahr 1131 wurde der Sohn Ludwig des
Springers schliesslich zum Landgrafen erhoben. De Facto kam seine Macht damit der von Herzögen gleich. Nur wenige Jahre später, in den 1150er
Jahren, kehrte die Wartburg dann auch in den Besitz der Ludowinger zurück. Vorher befand sie sich vermutlich als Lehen im Besitz einer adligen Familie,
die später von Friedrich Barbarossa entmachtet werden sollte.
Landgraf Ludwig II., der neue Besitzer der Wartburg, nahm umfangreiche Baumassnahmen in Angriff. So entstand in der Zeit von 1156 bis 1162 unter
anderem der Palas der Wartburg, der heute kulturhistorisch von grosser Bedeutung ist. Auch ein Wohnbau und die östliche Ringmauer sowie das Torhaus
entstanden zu dieser Zeit. Vermutlich gab es darüber hinaus noch einen Bergfried, der im Laufe der Jahrhunderte zerstört wurde. Noch in seinem
Todesjahr liess der Landgraf auf der Wartburg darüber hinaus das Landgrafenhaus errichten. Ob er die Fertigstellung noch erlebte ist aber unbekannt.
Da sich die Macht der Landgrafen immer mehr vergrösserte, hatten sie kaum noch Zeit, um sich auf der Wartburg aufzuhalten. Daher wurde die Anlage
schließlich einem Verwalter übergeben, der auch für die Sicherung der Burg zuständig war. Bei den damit geschaffenen Burggrafen handelte es sich um
eine Seitenlinie der Grafen von Bielstein.
Zu Beginn des 13. Jahrhunderts gab es dann einen hohen Gast auf der Wartburg. Es handelte sich dabei um die ungarische Prinzessin Elisabeth, die den
Landgrafen Ludwig IV. geheiratet hatte. Als dieser bei einem Kreuzzug starb, widmete sie sich vor allem dem Dienst an armen und kranken Menschen.
Der Nachfolger Ludwigs, Hermann I. machte die Wartburg vor allem in kultureller Hinsicht berühmt. Er scharte nicht nur bedeutende, deutsche Dichter um
sich, sondern veranstaltete auch den berühmten Sängerkrieg. Doch der Stern der Ludowinger war am Sinken. 1247 verstarb mit Heinrich Raspe IV. das
letzte Mitglied der Familie.
Sein Tod löste den thüringischen Erbfolgekrieg aus, in dem verwandte Familien um die Wartburg und die umliegenden Ländereien stritten. Sieger waren
schließlich die Wettiner, die ihren Sitz auf der Burg nahmen und sie beträchtlich erweiterten. In ihre Regierungszeit fielen allerdings nicht nur
Verbesserungen der Wartburg. So wurde sie im Jahr 1318 von einem Blitz getroffen und in Brand gesteckt. Das verursachte große Schäden. Die
Markgrafen nahmen die Renovierung der Anlage in Angriff und erweiterten sie gleich um weitere Gebäude. Dazu gehören unter anderem beheizbare
Räumlichkeiten und eine Kirche im Landgrafenhaus.
In den vielen Jahrhunderten, die die Wartburg existierte, hatte sie vor allem drei berühmte Besucher. 1211 bis 1227 lebte hier die später heilig
gesprochene Elisabeth von Thüringen. Der berühmteste Gast war wohl Martin Luther, der 1521/22 mit seiner Frau hier lebte. Er soll sich unter dem
Namen "Junker Jörg" versteckt haben und hier das Neue Testament der Bibel ins Deutsche übersetzt haben. Johann Wolfgang von Goethe, der die Burg
häufiger besuchte und hier viele Skizzen anfertigte, hatte vor, in der Burg ein Kunstmuseum einzurichten. Letzten Endes verlor man aber das Interesse
daran.
Seit 1853 begann man damit, die Wartburg zu renovieren und verfallene Teile neu aufzubauen. Dabei wurde auch eine ganze Reihe an neuen Gebäuden
errichtet. Den ersten und zweiten Weltkrieg überstand die Wartburg weitestgehend unbeschadet. Artillerieschäden konnten bereits im Jahr 1946
weitestgehend behoben werden. In den 1950er Jahren fanden dann erneut umfangreiche Renovierungsarbeiten statt. Viele Bauten, die erst im 19.
Jahrhundert errichtet worden waren, wurden zu diesem Zweck wieder abgerissen. Heute ist die Wartburg ein beliebtes Ausflugsziel und beherbergt
mehrere Museen.
(rh)
Heute lädt Die Wartburg zu einer Besichtigung zu den angegebenen Öffnungszeiten ein.
Im Gebäude befindet sich heute ein
Museum.
In Die Wartburg befindet sich außerdem heute ein
Hotel zum Logieren.
Das Hotel
bietet
Zimmer
zum Preis ab 111 EUR für ein Einzelzimmer (pro Zimmer).
zum Preis ab 192 EUR für ein Doppelzimmer (pro Zimmer).
Das
Restaurant der Burg/des Schlosses bietet eine vielfältige Küche.
Im
Bistro oder
Café erhalten Sie kleine Speisen und Getränke.
In Die Wartburg finden Sie ein
Standesamt oder zumindest die Außenstelle des Standesamtes Eisenach für die Zeremonie der
standesamtlichen Trauung.
Zu einer
Kirche oder
Kapelle direkt auf dem Gelände liegen mir keine Informationen vor.
Der Bankettsaal, Ballsaal oder größere Raum ermöglicht eine
Hochzeitsfeier mit Bewirtung.
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